La Tour bis La Tour Fondue

Zur Nacht nur ein kurzes Statement: brrrrrrrrr.

Beim Fahren halten wir es mit Honecker: vorwärts immer, rückwärts nimmer. Also sind wir die Straße einfach weitergefahren. Diese wurde immer schmäler und schlechter und Claudia schon wieder nervös. Ab Utelle wurde die Straße zum Glück wieder gut und zweispurig.

Kurz vor Utelle, erste schneebedeckte Berge werden sichtbar

Utelle liegt auf einem kleinen Hügel...

...und bietet einen tollen Ausblick (als wir die Berge durchquerten lag noch kein Schnee)

Von Utelle ging es vorwiegend bergab, durch schmale Täler in Richtung Nizza. Aber jedesmal, wenn man meinte hinter der Kurve müsse das Meer zu sehen sein, kam nur ein neuer Hügel, den man umrunden oder überfahren musste.

Die Strecke bietet tolle Ausblicke

Entlang des Hanges schlängelt sich die Straße

Wir waren schon in Nizza, aber ausser trostlosen Hochhausvierteln gab es nichts zu sehen. Kein Blick auf das Meer bisher. Räumen die das Meer nach der Saison weg?

Der erste Blick auf das Meer, geschafft

Dichter Verkehr auf der Promenade, aber gute Sicht auf die geschwungene Küstenlinie

Einige Bauten sind echt toll, aber leider überwiegen Hotels in Plattenbauweise

Nizza hat uns nicht besonders beeindruckt. Die übliche Mischung aus Hotels, Restaurants und Bars dicht zusammen gedrängt. Auf dem Weg nach Cannes ging das durchgehend so weiter, nur die Ortsschilder grenzten die einzelnen Orte voneinander ab. Cannes erkannte man daran, dass zwischen den Hotels, Restaurants und Bars eine Nobeleinkaufsmeile lag, mit den üblichen Verdächtigen.

Ein Sandwich zur Stärkung und ein kurzer Blick auf Cannes

Das Frankreich gefällt uns nicht, also schnell weiter durch das Hinterland in Richtung Südwesten. Das Meer zwischen Fréjus und Sainte-Maxime ist felsiger und daher weniger zugebaut, eine Wohltat. Saint-Tropez lassen wir links liegen. Eigentlich wollten wir in La Favière auf einen Luxus-Campingplatz mit 1200 Stellplätzen, aber der Platz war zu großen Teilen bereits stillgelegt, sogar das Restaurant hatte schon geschlossen. Nur für Duschen 20 Euro pro Nacht zu bezahlen war uns dann doch zu viel. Noch dazu hätten wir in einen einsamem Bereich gemusst und die Notiz, dass in letzter Zeit viel gestohlen und am 18.10. ein ganzes Wohnmobil verschwand beruhigte uns nicht gerade.

Wir fuhren daher lieber weiter nach Giens, das nur etwas mehr als 30 Kilometer entfernt lag. Als wir ankamen war es schon dunkel. Also auf den ersten freien Platz gestellt und noch schnell im Restaurant etwas gegessen. Morgen suchen wir uns dann einen schönen Standplatz.

La Tour Fondue, 22. Oktober 2007

Das erste Mal richtig ausschlafen! Bis wir uns auf einen schönen Stellplatz geeinigt hatten war es schon 11:30 Uhr. Gerade rechtzeitig vor der Mittagspause griffen wir uns ein Baguette und frühstücken. Danach erkundeten wir den "Ort", was gerade fünf Minuten dauerte. Dann war ja noch genug Zeit für ein Crepe mit Kaffee im "Hafen", bevor ich das Tagebuch schrieb und Claudia den Salat für das Abendessen vorbereitete.

Ein Tag in der Sonne, 23. Oktober 2007

Die Sonne schien und es war herrlich warm, wenn nicht gerade ein kalter Wind blies. Das nutzten wir sofort aus und legten uns auf die Liegestühle in die Sonne. Damit war der Tag dann schon gelaufen.

Erkundung der Gegend, 24. Oktober 2007

Heute wollten wir die Halbinsel und die Stadt Giens anschauen. Nach einigen Minuten auf einem Wanderweg kamen kleine aber freistehende Brücken ohne Geländer. Daraufhin scheute Claudia wie ein Maulesel und wollte nicht mehr weitergehen. Daher gingen wir wieder zurück und versuchten einen anderen Weg zum Meer zu finden. Aber jede Straße der wir folgten, endete irgendwann auf einem Privatgrundstück und wir kamen nicht ans Meer. Die östliche Halbinsel war nur über den einen Wanderweg zu erreichen, also schenkten wir uns diesen Teil.

Das nördliche Ende der Halbinsel, ein Surferparadies

Frustriert von all den Zäunen, Toren und Verbotsschildern machten wir uns auf den Weg nach Giens. Der Ort war scheinbar schon im Winterschlaf, nur eine kleine Brasserie hatte noch offen. Obwohl es schon 14:15 Uhr war (normalerweise gibt es Mittags nur von 12:00 bis 14:00 Uhr was zu Essen), bekamen wir noch ein lecker Drei-Gänge-Menü. Danach war die Sonne weg und es wurde kalt und windig, nichts wie zurück in unser Häuschen.

Zeit für Reparaturen, 25. Oktober 2007

Die Nacht über hatte es kräftig gewindet und dann kam am Morgen noch Regen dazu. Zum Glück war der Lichtschalter bereits angekommen, den Erich am Montag gleich nach meiner SMS per Post abgeschickt hatte. An dieser Stelle nochmals meinen Dank an Erich für die schnelle und unkomplizierte Hilfe. Wir konnten den Tag daher nutzen, um den Batterie-Computer zu reparieren. An der Buchse (wie bei einem Telefon) war ein Kontakt weggerostet! Da habe ich nicht lange gefackelt, die Buchse rausgebaut und die Drähte direkt angelötet. Den Lichtschalter zu wechseln war ein Kinderspiel, wir wussten ja jetzt, wie er rausgeht.

Tage des Faulenzens, 26. bis 30. Oktober 2007

Die nächsten Tage verbrachten wir im Liegestuhl mit guten Büchern. Mal in Badebekleidung, weil es so schön sonnig und warm war, mal in Hose und Fleecehemd, weil es bewölkt und kalt war. Hin und wieder hat es auch mal leicht geregnet, aber nicht zu schlimm. Auf jeden Fall haben wir uns so wenig wie möglich bewegt! Einmal mussten wir allerdings nach Giens, Claudia gingen die Zigaretten aus.

Von einem Nachbarn auf dem Campingplatz bekamen wir den Tip, dass wir für Marokko unbedingt eine grüne Versicherungskarte benötigen, sonst wird es richtig teuer bei der Einreise. Wie bei allen Karten war auch bei unserer Marokko ausgenommen. Also am 29. Oktober kurz beim Versicherungsagenten angerufen und schon wurde eine neue Karte abgeschickt, die vom 01.12.2007 bis zum 01.04.2008 auch für Marokko gilt. Die neue grüne Versicherungskarte war am 31. Oktober bei uns am Campingplatz, das klappt richtig gut mit der Post hier.

Ein kleiner Spaziergang, 31. Oktober 2007

Eigentlich wollten wir auf die Île de Porquerolles, aber der Himmel war bewölkt und es hat immer wieder leicht genieselt. Daher haben wir lieber zu Fuss die Salins des Pesquiers erkundet. Gleich im ersten großen Becken standen Flamingos in der salzigen Brühe. Leider hatte ich die Kamera nicht dabei, aber es gab eh nichts zu sehen, die Flamingos hatten die ganze Zeit den Kopf unter Wasser. Waren sie vielleicht schon ertrunken?

Nachdem wir ca. ein drittel der Salinen geschafft hatten, beschlossen wir, dass die komplette Umrundung zu viel Gelatsche ist und wir lieber nach Giens ins Kaffee wollten. Bereits bei der Ankunft wunderten wir uns über die vielen schwarz gekleideten, jungen Leute. Als dann noch die Kirchenglocken traurig zu läuten begannen und ein Leichenwagen kam, wussten wir warum. Genau heute wurde ein junger Mann beerdigt.

Île de Porquerolles, 1. November 2007

Das Wetter hatte wieder mal umgeschlagen und es schien die Sonne. Daher verschoben wir die Abfahrt um einen weiteren Tag und fuhren mit der Fähre zur Insel. Der Hafen ist das volle Touristenzentrum und extrem teuer, zwei Cappuccino für 8 Euro finde ich ganz schön heftig. Aber auf der Insel kann man sehr schön wandern und die Gegend ist schon toll.

Auf der Insel gibt es traumhafte Badestrände

Der Hafen von Porquerolles (im Hintergrund ist La Tour Fondue zu sehen)

Die erste Sehenswürdigkeit, das Fort Sainte-Agathe

Leider nur von Aussen, der Rest ist Privat (wie alles hier)

Nicht weit weg, die Moulin du Bonheur

Wie alles, auch eingezäunt

Unser eigentliches Ziel, der Leuchtturm (natürlich auch das Meiste privat)

Der Norden der Insel, alles Steilküste...

...mit umtosten Felsen

Eine kleine Schlucht...

...mit überdachtem Zugang

Mitten in der Insel einige Seen...

...und ein Blick auf das Fort

Eine Distel am Wegesrand

Wieder zurück in Porquerolles

Am Ende des Tages in La Tour Fondue