El Cerval bis Torre del Mar

Wir mussten den schönen Platz verlassen, das Brot war alle, das Wasser ging zur Neige und viel schlimmer, Claudia hatte keine Zigaretten mehr. Wir machten uns daher auf den Weg nach Torre del Mar, wo wir noch 10 Tage auf dem Campingplatz verbringen wollten.

Auf dem Weg dorthin machten wir kurz nach unserem Stellplatz einen Abstecher in den Naturpark Sierra de Tejera. Leider endete der Weg bei einem kleinen Dorf und wir mussten wieder umdrehen und zurück fahren, aber es ging innerhalb von ein paar Kilometern von Meereshöhe auf 555 Meter hinauf. Vereinzelt standen einige einsame Häuser, wer möchte bitte so einsam leben?

Hinauf in die Hügel

Der Blick hinunter zum Meer

Ein einsamer Hof...

...und noch einer mit Terassen den ganzen Hang hinauf

Das Ziel der Straße, die einsamen Häuser im Hintergrund

Nur 30 km von unserem Stellplatz entfernt lag der Campingplatz in Torre del Mar. Als wir ankamen trauten wir unseren Augen kaum. Der Platz war rammelvoll, wahrscheinlich alle zum Überwintern, und die Wohnmobile waren schon weihnachtlich geschmückt. Weihnachtsmänner wohin man schaute, bunte Lichterketten ums Vorzelt herum und vereinzelt einige Weihnachtsbäume. Das ganze bei 25 Grad und alle herum mit kurzen Hosen und T-Shirt.

Ich war so geblendet, dass ich mit der hinteren Ecke des Koffers eine Stange des Mattendaches rammte. Oder war es einfach ein Fahrfehler? Wie auch immer, zum Glück haben wir Spachtelmasse und Lack dabei.

Arbeiten Teil 1, 5. Dezember 2007

In unserem Fach für schmutzige Wäsche roch es nicht gut! Daher haben wir vor dem Frühstück erst mal die erste Ladung in die Waschmaschine gestopft. Bis wir mit dem Frühstück fertig waren, war auch die Wäsche fertig. Die hängten wir dann schön um unseren Stellplatz herum auf.

Danach sammelte ich alle Utensilien zusammen, die ich für die Ausbesserung des Schadens am Eckschutz des Koffers brauchte. Schmirgelpapier (klar, in der Werkzeugkiste ganz unten), Epoxi-Filler (wo hatte ich den nur in der Gruschkiste verstaut?) und Lack (ha, da wusste ich wo er war). Kaum eine Stunde später hatte ich alles zusammen und konnte anfangen. Die Schäden waren weit geringer als der erste Blick gestern ahnen ließ, das war ruck-zuck gespachtelt.

Voller Elan wollte ich noch die Gelenke abschmieren. Die Fettpresse und das Fett waren rasch lokalisiert, aber natürlich ganz unten in der Staukiste vergraben. Blauäugig wie ich bin, dachte ich, einfach die Kartusche in die Presse und alles geht. Pustekuchen! Aus irgendeinem Grund wollte die Fettpresse das Fett nicht pressen. Aber nach ein paar Versuchen hat es dann doch geklappt ... und ich sah aus wie Sau, alles mit Fett vollgekleckert. Wenigstens sechs Stellen hatte ich so weit geschafft, für die restlichen musste die Vorderachse aufgebockt werden. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Arbeiten Teil 2, 6. Dezember 2007

Nachdem die erste Wäsche gestern schön getrocknet und weggeräumt war, warfen wir wieder vor dem Frühstück die nächste Maschine an. Dann wieder frühstücken und Wäsche aufhängen. Allmählich hatte hier alles System.

Ganz locker wollte ich jetzt die letzten Gelenke abschmieren. Die Stellböcke waren gleich rausgeräumt und der Wagenheber angesetzt. Aber nichts passierte, der Wagenheber hob etwas an und stoppte dann. Da kann man doch eigentlich nichts falsch machen! Ein kurzer Anruf bei Erich ergab, dass schon mal defekte Wagenheber ausgeliefert wurden. Ich hatte wohl so einen erwischt. Ich solle einfach einen neuen kaufen, er würde den Preis ersetzen. Das hatte mir nicht so recht weiter geholfen, heute war in Spanien ein Feiertag. Aber wir haben ja noch einen Hi-Jack dabei ... natürlich ganz unten im Tunnel vergraben. Damit brachte ich die Vorderachse auf die Stellböcke und konnte endlich die restlichen Punkte ganz leicht abschmieren. Aus dem Tauschen der Reifen wurde leider nichts, bei den hinteren Rädern konnte ich den Hi-Jack wegen dem Koffer nicht so ohne weiteres ansetzen. Damit muss ich wohl warten, bis ich einen funktionierenden Wagenheber habe.

Reisevorbereitung für Marokko, 7. bis 10. Dezember 2007

Wir haben hier einen kennengelernt, Jürgen, der auch auf dem Weg nach Marokko ist. Er hatte den Südmarokko-Führer von Erika Daerr dabei, den er uns netterweise für einige Tage geliehen hatte. Wir waren vier Tage damit beschäftigt die wichtigsten Infos aus dem Führer in unsere Landkarte zu übertragen. Die meisten Tips standen bereits in unserem kleineren Führer, nur weniger ausführlich. Das andere Buch von Erika Daerr ("Marokko - Vom Rif zum Anti-Atlas") könnte eventuell ganz interessant sein.

IT-Consulting Teil 1, 11. und 12. Dezember 2007

Jürgen hatte vor unserer Ankunft sein Notebook runtergeworfen und es zur Reparatur in einen kleinen Laden gegeben. Da er sich mit Computern nicht auskennt, habe ich ihn ein paar mal zu dem Laden begleitet, damit sie ihm dort keine Geschichten erzählen. Die Kommunikation war nicht ganz einfach, der Ladeninhaber spricht zwar Deutsch, kennt sich aber mit Computern nicht aus und der Techniker spricht nur spanisch. Anscheinend gab es Probleme mit der Festplattenerkennung durch Windows, da in dem Notebook ein RAID-Controller eingebaut war.

Shopping, 13. Dezember 2007

Der Strom neigte sich dem Ende. Wir hatten zwei Möglichkeiten, entweder weiterfahren oder irgendwie die Batterie laden. Da die 23:00 Uhr Fähre von Málaga nur Sonntags oder Montags fährt, entschlossen wir uns ein Ladegerät zu besorgen. Bei einem kleinen Autozubehörladen in der Stadt wurde ich fündig. Wo ich schon grad dabei war, kaufte ich gleich noch einen 6 Tonnen Wagenheber (einen 5 Tonnen gab es nicht) sowie einen Öl- und einen Dieselfilter. Wer weiss, ob ich die Filter in Marokko bekomme.

Jetzt haben wir zumindest einen provisorischen 220 Volt-Anschluß, falls wir mal wieder länger auf einem Campingplatz stehen wollen. Von der Leistungsfähigkeit sind wir aber nicht so recht begeistert, statt der versprochenen 6,5 Ampere lieferte das Ladegerät mal gerade 3,5 Ampere. Aber es reicht aus, um mit Unterstützung der Solarzellen den Tagesverbrauch zu decken und noch etwas die Batterien zu laden.

Eigentlich sollte auch Jürgens Notebook fertig sein. Als wir kamen lief auch schon Windows darauf und wir nahmen es erfreut mit. Auf dem Campingplatz wollten wir noch zusätzliche Programme installieren und stellten fest, dass Windows doch nicht installiert war und die Festplatten immer noch nicht erkannt wurden. Im Laden hatten sie einfach ein Windows von CD laufen lassen.

IT-Consulting Teil 2, 14. Dezember 2007

Anscheinend hatte sich hier herumgesprochen, dass ich etwas von Computern verstehe. Auf einmal stand Karl, den wir bereits vor einigen Tagen kennenlernten, mit seinem Notebook bei uns. Er konnte bei eMails keine Anhänge mehr hinzufügen. So richtig weiterhelfen konnte ich ihm nicht, aber ich fand zumindest einen Weg, um eMails mit Anhängen zu verschicken.

Faulenzen, 15. Dezember 2007

Nachdem das Wetter gestern nicht so toll war, hatten wir heute einen schönen sonnigen und warmem Tag. Den nutzten wir gleich für einen faulen Tag im Liegestuhl. Aber zuvor probierte ich noch kurz den neuen Wagenheber aus, nicht dass der auch noch kaputt ist.

Reisevorbereitungen, 16. Dezember 2007

Morgen geht es endlich weiter, wir waren lang genug hier. Das Wetter war wolkig und kühl und wir bereiteten alles für die Abreise vor, damit wir pünktlich abfahren können. Das Wasser auffüllen (das dauert hier ewig, da es nur langsam läuft), die Fahrräder verstauen, die Campingmöbel wegräumen und noch die Pullerine leeren.