Chambord bis Épernay

Das Schloss sah von aussen riesig und mit den kleinen Türmchen auch verspielt aus. Nach der ursprünglichen Planung hätte es aber kaum Zimmer gehabt. In dem quadratischen Donjon mit den vier Ecktürmen hätte es je 8 Appartements pro Stockwerk gegeben. Also insgesamt Platz für 32 Personen. Etwas wenig für einen König mit einem Hofstaat von tausenden Personen. König Franz I. begann 1519 den Bau und bei seinem Tod im Jahr 1547 war gerade mal der Donjon und der königliche Flügel fertig. Die Könige Heinrich II. und Ludwig XIV. verliehen dem Schloss dann in den nächsten knapp 200 Jahren sein heutiges Aussehen. Die Kapelle wurde allerdings nie richtig komplettiert. Die späteren Besitzer und Bewohner ließen zum Teil kräftige Umbauten vornehmen. Räume wurden aufgeteilt, Decken niedriger gehangen, Kamine verkleinert, Umbauten wieder zurückgebaut und Korridore zugemauert und in Zimmer integriert. Heutige Restauratoren fragen sich, ob sie besser eine der Umbauten oder das Original wiederherstellen sollen.

Der Grundriß des Erdgeschosses

Der Weg zum Schloß Chambord

Das Schloß von vorne...

...und von hinten

Der Donjon von vorne

Vom Eingang erblickt man das zentrale Element des Donjon, die Doppelwendeltreppe

An den Wänden der Korridore...

...hängen riesige Wandteppiche

Das ist mal ein richtiges Billiardzimmer

Claudias Lieblingszimmer, überall Rosen

Ein weiteres Schlafzimmer

So was wie ein Arbeitszimmer

Das Schlafzimmer von König Ludwig XIV.

Die Aussentreppe zur Kapelle, wie diese auch nie fertiggestellt

Eine der Figuren, die als Regenrinne für die Aussenläufe dienen

Die Kapelle, es wurde nur etwas dran gemacht, wenn ein Königsbesuch anstand

Über der Doppelwendeltreppe noch eine Kuppel mit Aussichtsplattform

Der Blick von der Terasse nach vorne...

...und nach hinten

Das Ende einer Regenrinne auf der Terasse

Wir verbrachten 5 Stunden in dem Schloß und wollten uns danach mit einem lecker Menü zum Hochzeitstag belohnen. Blöd nur, dass die Franzosen um 16:30 Uhr nicht mehr kochen. Also mussten wir uns mit einem Salat begnügen. Für 9 Euro hätten wir eigentlich einen schönen Salatteller erwartet. Bekommen haben wir ein paar harte, welke Salatblätter, ein Ei, eine Tomate etwas Thunfisch aus der Dose und einen Streifen Lachs. Wir waren ja schon Einiges gewohnt in Frankreich, aber das war das Unverschämteste, was wir bisher hatten. Die 3 Euro für eine Dose Cola passten da gut dazu. Um den Tag zu komplettieren fanden wir auch keinen Stellplatz. Erst um 23:30, nach satten 5½ Stunden Fahrerei, gab es fast im Zentrum von Épernay einen kleinen Stellplatz mit Versorgungseinrichtung für Wohnmobile für uns.

Épernay, 6. Mai 2008

Gleich neben unserem Stellplatz lag das städtische Schwimmbad, mit von aussen sichtbarer Wasserrutsche. Wir waren noch nie schwimmen, seit wir unterwegs sind, was mit an den mickrigen Temperaturen im Atlantik lag. Also nichts wie rein ins beheizte Nass! Es war herrlich, vor allem die Wasserrutsche. Das Gleiten in der geschlossenen Röhre fühlte sich an wie eine Fahrt auf der Achterbahn, nur mit Wasser. Am Nachmittag die Überraschung des Tages: die Jetons für die Versorgungseinrichtung für Wohnmobile gab es beim Tourismusbüro kostenlos. Sonst zahlten wir für alles kräftig und hier gab es was für lau? Ein Wunder!

Épernay, 7. Mai 2008

Das Plantschen im Wasser hatte uns so gut gefallen, dass wir spontan beschlossen noch einen Tag dranzuhängen. Am Nachmittag kamen ein paar Deutsche an, von denen wir erfuhren, dass momentan der Diesel in Luxemburg am günstigsten sei. Daher passten wir unsere Routenplanung für die nächsten Tage entsprechend an. Danach schnell ins Schwimmbad. Es war eine Katastrophe, halb Épernay war anscheinend schon da. Es wimmelte von Menschen! Beim Schwimmen kamen einem immer Andere in die Quere, an der Wasserrutsche stand eine Schlange und im Wellenbecken trat man sich gegenseitig auf die Füße. Nach 1½ Stunden hatten wir genug und verließen das Bad.