N56°54,721 O9°13,644 bis N56°25,469 O8°7,402

Wir hatten schon lange keine Kultur mehr. Zum Glück lag Spøttrup nicht weit entfernt und wir hatten die Möglichkeit eine beinahe original erhaltene Burg aus dem Mittelalter zu besichtigen. Nach den Burgen in Spanien waren wir Einiges gewohnt und entsprechend hoch waren die Erwartungen. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, fragten wir uns, wo die Burg wohl sei? Das neben dem Parkplatz sah aus wie ein Landsitz, von einer Burg weit und breit nichts zu sehen. Nachdem wir den Erdwall umrundet hatten fanden wir die Burg ... oder sollten wir besser Bürgchen sagen? Es war das, was wir irrtümlich für einen Landsitz hielten. Von der Größe mal abgesehen, war die Burg wirklich toll. Gut erhalten, mit Einrichtungsstücken aus der Zeit, Erklärungen zu den einzelnen Besitzern und komplett begehbar.

Die Burg von Spøttrup

Über den äußeren Wassergraben und durch das erste Tor...

...noch ein Wassergraben und noch ein Tor...

...und schon steht man im Innenhof der Burg

Unter dem Dach ziehen sich die Wehrgänge

In der ehemaligen Waffenkammer liegen noch einige alte Waffen und Schutzausrüstungen

Eine Truhe aus dem Jahr 1600

Obwohl wir zu viel Zeit in der Burg verbrachten, schafften wir es noch bis Vestervig. Die Kirche hat eine imposante Größe und ist eigentlich völlig überdimensioniert für das kleine 800-Seelen Dorf. Bei ihrem Bau im 11. Jahrhundert war Vestervig allerdings Bischofssitz und es wurde eine Kathedrale gebaut. Als der Bischof dann Anfang des 12. Jahrhunderts nach Børglum zog, hinterließ er das Bauwerk der kleinen Gemeinde. So haben sie jetzt die größte Dorfkirche nördlich von Hamburg. Kurz nachdem wir kamen, füllte sich die Kirche mit Leuten, die kleine Kofferchen trugen. Durch Zufall sollte heute ein Konzert in der Kirche stattfinden und die Musiker und der Chor trudelten allmählich ein. Einer der Musiker meinte, das Konzert finge erst in 1½ Stunden an und wir könnten während der Probe ruhig bleiben. So kamen wir zum Abschluss des Tages noch in den Genuß von klassischer Musik. Die Akustik in einer solchen Kirche ist echt ein Traum. Leider wäre es für uns viel zu spät geworden, wenn wir uns das Konzert gegönnt hätten, denn im Dunklen einen Stellplatz zu finden ist nicht lustig.

Ganz schön groß die Dorfkirche

Über dem Eingang die neue Orgel von 1978

Neben den Bänken stehen bereits die zusätzlichen Stühle für das Konzert

Die Kanzel wurde in den Jahren von 1608 bis 1610 hinzugefügt

Die Altartafel entstand in mehreren Abschnitten zwischen 1726 und 1740

An der Decke das dänische Königswappen von ca. 1460

Die Musiker und der Chor bei der Probe

Unser Stellplatz, nur die Düne trennt uns von der Nordsee