Ankunft in Buenos Aires

Mitten in der Nacht, wahrscheinlich um 4:00 Uhr, legten wir im Hafen von Buenos Aires an. Wir frühstückten zum letzten mal um 7:30 Uhr, verstauten die restlichen Sachen in Glubschi und warteten bis der Zoll kam. Um 9:30 Uhr kamen wir als Erste beim Zoll dran und hatten keine Schwierigkeiten, alles ging zügig vonstatten. Auch das Fahrzeug von Bruno & Edith bekam ohne Probleme die temporäre Einfuhrbestätigung. Der Ärger fing mit den zwei Autos von Robert & Ulrike an. Die beiden hatten in Dakar das Schiff verlassen, da Ulrike krank wurde und wir standen nun mit den Autos da. Eines von ihnen und eines von ihren Freunden. Die Freunde warteten vor dem Hafen und durften nicht rein, da sie keine Passagiere waren. Die Autos durften nicht raus, da weder Robert noch Ulrike da waren (die kamen erst am 15.) und die Freunde keine Vollmacht hatten. Uns blieb nichts anderes übrig als die Autos vom Schiff zu fahren und die Schlüssel dem Zöllner zu geben. Nach der Inspektion der Autos durch den Zoll - Tür auf, ein paar Schubladen auf, Blick in den Kleiderschrank - streikte das Getriebe von Roberts Auto und es blieb am Kay stehen. Wir konnten den Hafen ohne weitere Kontrollen verlassen, auch die Fahrzeugversicherung interessierte keinen. Weder den Zoll im Hafen, noch den Polizisten vor dem Hafen.

Noch ein letztes Wort zur Sicherheit auf dem Schiff von Grimaldi. Wir hatten im Internet wahre Horrorgeschichten gelesen, von Aufbrüchen, eingeschlagenen Scheiben und so weiter. Bei uns war die Sicherheit strikt und wirksam. In Dakar kamen drei zusätzliche Ladehilfen an Bord und in Banjul, Conakry und Freetown wurde das Schiff verrammelt. Alle Türen verschlossen, die gerade nicht benötigten Decks vergittert und an der Rampe standen Wachen. Wenn wir zu unseren Fahrzeugen wollten, musste einer von der Crew mitkommen, um die Türen aufzusperren. Die Fahrzeuge wurden ausschließlich von der Crew und den Ladehilfen an Land gefahren, selbst der Kapitän arbeitete dabei mit. Nach der langen Überfahrt war Glubschi eigentlich nur eins: etwas schmutzig. Ansonsten hatte er nicht mal einen Kratzer abbekommen. Auch die anderen Fahrzeuge waren vollkommen unversehrt. Wirklich vorbildlich, besser konnte man es nicht machen! Unseren Dank an den Kapitän und die ganze Crew für die tolle Arbeit.

Auch wenn wir es nicht glauben konnten, wir mussten das Schiff verlassen. Die letzten 35 Tage verbrachten wir auf dem Schiff und hatten einen eingespielten Rhythmus, der durch die drei Mahlzeiten und den Kaffee vorgegeben war. Die Befürchtungen, uns könnte langweilig werden, erwiesen sich als grundlos. Die Tage vergingen rasend schnell und wir hatten letztlich immer eine Beschäftigung. Unsere mitgebrachten Bücher nahmen wir ungelesen wieder mit und von den Filmen hatten wir keinen angeschaut. Das lag vor allem auch an unseren tollen Mitreisenden, einem jungen französischem Pärchen, einem älteren Franzosen, einer holländischen Frau, einem liechtensteiner Ehepaar und einem deutschen Ehepaar. Leider war unsere Zeit des luxuriösen Lebens jetzt vorbei und wir mussten unsere neuen Freunde hier verlassen. Uns erwartete ein neuer Kontinent mit neuen Eindrücken.