Wir hatten schon davon gehört: Sanitätskontrolle. Kurz hinter Bahia Blanca erwischte es uns das erste mal. Wir waren aber vorbereitet und hatten in den letzten Tagen alles Obst und Gemüse aufgegessen. Nur etwas Wurst und Käse waren noch übrig. Von der Wurst interessierten den Inspekteur komischerweise nur die Salami (die uns nicht schmeckte), die Landjäger (noch aus Norwegen und seit August 2008 abgelaufen) und die Leberwurst (um die es uns leid tat). Die restliche Wurst und den Käse konnten wir behalten. Keine Ahnung, was genau nicht erlaubt war. Die Frechheit schlechthin, wir mussten auch noch für die Kontrolle bezahlen! Zwar nur 5 Pesos (etwa 1,20 Euro), aber trotzdem dreist. Beim Rio Colorado und Rio Negro erfolgten noch zwei Sanitätskontrollen, die uns ohne weitere Probleme passieren ließen und wenigstens nichts kosteten.
Die Strecke entlang der Ruta 3 nach Bahia Blanca war total öde, nur riesige, trockene Steppe mit ein paar Kühen drauf. Die Temperaturen waren kaum erträglich. Schon bei der Abfahrt um 11:00 Uhr zeigte das Thermometer 38° im Schatten. Nach dem Mittagessen um 15:40 Uhr waren es schon 45° und es wurde immer wärmer. Gegen 18:00 Uhr überschritten wir hinter Cubanea die 50°-Grenze und das Thermometer streikte, bei Werten über 50° zeigte es nichts mehr an. Als wir uns abends bei San Antonio Oeste an eine Tankstelle stellten, hatten wir um 23:00 Uhr immer noch 39° und an schlafen war nicht zu denken.
Neben uns stand ein holländisches Ehepaar mit einem alten Mercedes 1114 mit DoKa und Koffer und wir kamen ins Reden. Sie waren ebenfalls mit Grimaldi angekommen und seit dem 29. Dezember 2008 in Argentinien. Seitdem schienen sie vom Pech verfolgt: zuerst wurden sie in Buenos Aires beklaut, dann starb der Bremskraftverstärker, danach brach die Kurbelwelle und sie standen 12 Tage in Pedro Luro, auf dem Weg nach San Antonio Oeste riss das Auspuffrohr und der Kühlschrank gab den Geist auf. Sie mussten daher morgen schon wieder in die Werkstatt. Verglichen damit, hatten wir einen super Start.