Die Landschaft entlang der RN 3 war immer noch die gleiche langweilige Pampa, die wir die letzten Wochen sahen, nur der Wind blies noch kräftiger als bisher. Wenigstens waren wir jetzt schon bei Rio Gallegos und damit kurz vor der chilenischen Grenze. Bruno und Edith waren schon vor uns hier und hatten bereits einen Campingplatz gefunden. Das war anscheinend gar nicht so einfach, der Platz in der Stadt hatte geschlossen, der nächste Platz lag direkt neben einer Generatorstation und durch Zufall kamen sie zu diesem Platz. Hätten sie uns nicht die GPS-Koordinaten per SMS geschickt, hätten wir den Platz nie gefunden. Wir waren längst daran vorbei und kurz hinter Rio Gallegos in eine Polizeikontrolle geraten: Drogensuche. Ein Polizist umrundete mit einem Hund das Auto, ließ ihn an den Reifen schnuppern und hob ihn noch in den Koffer, damit er unsere Einrichtung begutachten konnte. Der Campingplatz hatte diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient. Das Gas war aus und somit gab es kein heißes Wasser. Was nicht weiter schlimm war, da es auch keine Duschen und keine Spülbecken gab. Der Platz sah eher wie eine ehemalige Weide aus, auf die ein Häuschen mit Toiletten gestellt wurde.
Wir hatten ganz andere Probleme: die chilenische Grenze war ganz nah. Einerseits gut, wir waren endlich am südlichen Ende angekommen. Andererseits schlecht, der Kühlschrank war noch gut gefüllt. Mit Obst, Gemüse, Wurst, Käse und vielen leckeren Sachen, die von den chilenischen Sanitätskontrolleuren beschlagnahmt werden. Das Problem war, keiner wusste, was genau abgenommen wird. Angeblich sollen sogar Hunde zur Suche eingesetzt und hohe Strafen für versteckte Sachen verlangt werden. Unsere letzten 12 Eier wurden je zur Hälfte gekocht und zu Rühreiern verarbeitet, da wir hofften, dass gekochte Sachen kein Problem sind. Aber was machen wir nur mit unserem schönen eingefrorenen Fleisch? Zusätzlich vertilgten wir zum Abendessen noch soviel der Magen fasste und können nur abwarten was Morgen an der Grenze geschieht.