S52°55,755 W68°52,971 bis Tolhuin

Die 57 km von der Estancia bis zur chilenisch-argentinischen Grenze legten wir schnell zurück und kamen Mittags an. Dort wieder der gleiche Ablauf wie gestern, nur mit weniger Andrang. In San Sebastian (dem chilenischen) die Ausreise aus Chile mit dem üblichen Stempel in den Pass und Zollformular abgeben. Nach weiteren 15 km im nächsten San Sebastian (dem argentinischen) die Einreise mit dem nächstem Stempel in den Pass und Zollformular abholen. Zum Glück haben wir die dicken Reisepässe, sonst wären alle Seiten bald ruckzuck voll.

Auf den 83 km bis Rio Grande sahen wir immer noch nur Steppe, erlebten aber den bisher stärksten Wind. Teilweise schlichen wir mit 60 km/h, da wir befürchteten ansonsten von der Straße gepustet zu werden. Hinter Rio Grande änderte sich allmählich die Landschaft, die ersten Bäume tauchten auf. Zwar zu großen Teilen schon seit langer Zeit abgestorben, aber immerhin. Je weiter wir uns Tolhuin näherten, desto mehr lebendige Bäume sahen wir. Als die Hügel kamen, erstreckten sich neben der Straße riesige Wälder aus gesunden Bäumen und reichlich totem Holz am Boden.

In Tolhuin besuchten wir die berühmte Bäckerei "La Union", deren Theken mit einem riesigen Sortiment an Leckereien gefüllt waren. Torten, Gebäck und eine Riesenauswahl an Schokolade. Der Kaffee aber war grottenschlecht, nur Nescafe aus dem Automaten ... einfach widerlich. Entsprechend der Bekanntheit standen Menschenmassen vor der Theke und jeder musste eine Nummer aus dem Automaten ziehen, bevor er bedient wurde. Den Campingplatz in Tolhuin kann man sich schenken, nur zwei Toiletten und eine ungepflegte Dusche pro Geschlecht, vor denen sich lange Schlangen bildeten nachdem Rotel-Tours eintrafen. Aber dafür ist die Lage einfach ein Traum.

Das Schild stimmte, hier war es sehr windig (© Bruno)

Der Campingplatz liegt direkt am Lago Fagnano...

...und die Stellplätze sind ganz nett ... nur die Sanitäranlagen?