S52°59,259 W70°48,796 bis NP Torres del Paine

Kurz hinter Punta Arenas kam mal wieder ein Lago Blanco und wir wollten daran vorbeifahren, als wir die vielen kleinen rosa Punkte auf dem Wasser sahen ... Flamingos. Nicht nur ein paar, sondern Hunderte, über den ganzen See verteilt. Anscheinend sind die wohl immer hier, denn wir standen kaum, als mehrere kleine Tourbusse anhielten und Menschen ausspuckten. Der Weg nach Puerto Natales war wieder ganz interessant, Hügel rauf und runter und es ging durch Wälder hindurch. Puerto Natales sah ganz nett aus und war vom Tourismus geprägt. Das Zentrum bestand im Wesentlichen aus Hostels, Hotels, Restaurants und Shops. In der Touristinfo bekamen wir tolle Broschüren über Patagonien, Feuerland und Torres del Paine. Nachdem wir getankt hatten, wollten wir an der Tankstelle noch unser Trinkwasser auffüllen. Auf die Frage, ob das Wasser aus dem Hahn wirklich Trinkwasser sei, schickte uns das Personal zur Feuerwehr, dort sollten wir nach Trinkwasser fragen. Das machten wir auch und waren sehr erstaunt, als die Feuerwehrleute uns keinen Wasserhahn zeigten, sondern den Spritzenwagen herausfuhren. Wir bekamen das Wasser direkt von deren Tank in unseren Tank gefüllt. Ob das wirklich Trinkwasser war? Sie behaupteten es auf jeden Fall!

Alarm für die Feuerwehr ... Glubschi muss betankt werden

Der Lago Blanco, übersät mit kleinen rosa Punkten...

...hunderte von Flamingos...

...stehen im Wasser und sieben Algen...

...und bekommen noch Verstärkung

Der Lago del Toro, nach Osten ewig lang...

...nach Norden nur ein kleines Stück (links ist bereits der Nationalpark)

NP Torres del Paine, 1. bis 7. März 2009

Die Nacht verbrachten wir am Rio Serrano in der Nähe des bereits geschlossenen Campingplatzes. Als wir gestern spät abends ankamen, sahen wir vor lauter tiefhängenden Wolken die schöne Landschaft gar nicht. Erst gegen Mittag setzte sich die Sonne durch und wir konnten einen Blick auf die schneebedeckten Berge erhaschen.

Aus dem Fenster blickten wir direkt auf den Cerro Ferrier...

...während hinter uns eine alte Brücke den Rio Serrano überquerte

Morgens verhüllten sich die Berge noch...

...aber Mittags sahen wir den Gletscher Grey, den Cumbre Central, die drei Cuernos und den Monte Almirante Nieto

Lago Grey, 1. März 2009

Die Schotterpiste zum Lago Grey war nicht besonders lang und auch nicht gut, zwischen reichlich Wellblech lauerten immer wieder Schlaglöcher, was Glubschi gar nicht gefiel. Da wir beim Rangerhaus übernachten wollten, packten wir alles aus bevor wir zum Mirador Lago Grey wanderten. Anfangs ging es durch dichten Wald und aus einem Baum drangen seltsame Geräusche. Wir sahen genauer hin und entdeckten ein Pärchen Papageien in eine Baumloch. Dem Lärm nach zu urteilen, saßen auch einige Junge drin, die wir aber nicht sahen. Als wir uns dem See näherten, peitschte der Wind auf uns ein und es wurde rattig kalt. Zum Glück hatten wir unsere Stirnbänder dabei und die Jacken gute Kapuzen. Wir packten uns ein wie die Eskimos und stapften über eine Landbrücke zu einer kleinen Insel, von wo aus man in der Ferne den Grey-Gletscher erkennen konnte. Im Laufe der Wanderung wurde der Wind immer stärker und wir waren tüchtig durchgefroren als wir zu unserem Schneckenhaus zurückkehrten. Zum Glück hatten wir schon alles vorbereitet und konnten uns zum Auftauen gemütlich hinsetzen.

Der Blick vom CONAF-Zentrum über einen Seitenarm des Lago del Toro

Claudia freute sich auf die Brücke über den Rio Pingo

Der lichte Wald bot nur wenig Schutz vor dem Wind

Über diese schmale Landbrücke gelangt man zur Insel

In der Ferne gerade noch zu erkennen...

...der Glaciar Grey

Lago Pehoé, 2. bis 7. März 2009

Auf dem Weg zum Salto Grande, dem großen Wasserfall, kamen wir beim Campingplatz am Lago Pehoé vorbei, der von außen ganz nett aussah. Den Wasserfall hätten wir beinahe übersehen, wenn es nicht einen Aussichtspunkt gegeben hätte. Neben dem Berg wirkte er ganz winzig und auch direkt davor wirkte er nicht viel größer. Wie sieht dann erst der Salto Chico, der kleine Wasserfall, aus? Vom Salto Grande führte der Weg weiter zum Mirador Cuernos, von dem aus man den ganzen Lago Nordenskjold (klingt irgendwie Norwegisch, oder?) und die drei Cuernos del Paine bewundern konnte. Als wir Abends beim Campingplatz am Lago Pehoé ankamen, bestätigte sich der positive Eindruck. Die Plätze lagen eingebettet in den alten Wald, hatten je eine Feuerstelle und einen überdachten Picknickplatz. Wirklich schön gemacht und auch die Sanitäranlagen ließen keine Wünsche offen.

Eine Hirschkuh in Patagonien?...

...nein, ein Huemul-Weibchen...

...der seltene und scheue Andenhirsch

Am Fuß des Cumbre Central liegt der Salto Grande...

...ein kleiner Wasserfall mit reichlich Wasser

Der Weg zum Mirador Cuernos läuft entlang des Lago Nordenskjold...

...zum Südende der drei Cuernos (am Nachmittag steht die Sonne ungünstig)

Der 270°-Blick am Mirador Cuernos von Süd bis Ost, im Vordergrund fast der gesamte Lago Nordenskjold

Auf dem Rückweg laufen wir fast in eine Herde Guanakos (hier nur das Junge)...

...während nebenan ein anderes in der Sonne relaxt

Am Wegesrand stehen trotz Herbst...

...noch Blumen und blühen

Unser Platz mit Feuerstelle, Picknickplatz...

...und erstklassiger Aussicht

Wie die Tage vergingen! Den einen Tag war es eisig kalt (die Schneefallgrenze lag bei etwa 400 m), den nächsten Tag windete es wie verrückt, dann schüttete es mal wieder und manchmal gab es all das auch an einem Tag. Am Samstag, wir waren bereits eine Woche im Nationalpark, gab es endlich wieder blauen Himmel und die Sonne schien. Bis auf den Wind war es ein perfekter Tag und wir wanderten zum Mirador Cóndor. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt überquerten wir einen kleinen Sattel und wurden fast weggepustet. Das war locker Windstärke 8 und wir liefen in Schräglage, da uns der Wind sonst umgeworfen hätte. Am See rasteten wir eine Weile und hielten nach Vögeln Ausschau. Außer einer kleinen Ente und einem großen Adler sahen wir nichts, gar nichts. Kein Kondor weit und breit! Wahrscheinlich machten die gerade in Urlaub.

Der Mirador Cóndor, schöne Sicht auf die Cuernos del Paine, aber keine Kondore...

...dafür viele alte Bäume

Unser Campingplatz am Lago Pehoé, klein aber wirklich fein