S50°50,934 W71°28,879 bis Lago Roca

Bei Rio Bote ging es auf einer Strecke von 8 km von 800 m Höhe auf 200 m hinunter. Am Anfang der Strecke bot sich ein toller Anblick: vor einem lag die verdörrte Ebene in der sich der Rio Santa Cruz schlängelte, am Ende des Tales erstreckte sich der riesige Lago Argentino und im Hintergrund erhoben sich die 2.070 m bis 3.180 m hohen, mit Gletschern bedeckten Berge des Nationalparks Los Glaciares, in dem nur ein Teil des Gran Campo de Hielo Patagónica liegt. Der größere Teil befindet sich in Chile und gehört zum Nationalpark Bernardo O'Higgins bzw. Torres del Paine. Unser Ziel, der Gletscher Perito Moreno, ist ein winziges Stück Eis am südlichen Ende des Nationalparks Los Glaciares. Aber zuerst wollten wir zum Lago Roca, einem kleinen Seitenarm des Lago Argentino knapp außerhalb des Nationalparks, wo man schöne Wanderungen unternehmen können soll. Direkt am Lago Roca lag der Campingplatz von dem wir schon so viel Gutes gehört hatten. Und wirklich, der Platz war Klasse! Nett gestaltete Plätze, schöne Sanitäranlagen und tolle Landschaft. Kaum hatten wir uns gemütlich eingerichtet, zogen schon Wolken auf und die ganze Nacht schüttete es.

Unser erster Blick auf den Lago Argentino und den Nationalpark Los Glaciares

Lago Roca, 10. bis 15. März 2009

Das Wetter zeigte sich wieder wechselhaft, mal schien die Sonne und es war warm, dann zogen dunkle Wolken auf und es sah nach Regen aus. Wenigstens blieb es den ganzen Tag trocken. Das war auch nötig, bei unserer Toilette war die Spülpumpe zuerst undicht geworden und zerfiel dann in zwei Teile. Wir verbrachten mehrere Stunden damit, herauszufinden wie die Pumpe zerlegt werden konnte und wo das Problem lag. Am Ende konnten wir dieses einmal-zusammenbauen-und-nie-wieder-zerlegen-Teil doch noch richten und bekamen es auch wieder dicht.

Das waren also die kleinen Vögel, die in der Früh auf unserem Dach Stepptänze aufführten

Wenigstens die Schmetterlinge machten keinen Radau

Hier war es richtig schön! Total still, nur hin und wieder zwitscherten ein paar Vögel. Wenn die Sonne dann schien war es angenehm warm. Der perfekte Platz, um ein paar Tage die Natur zu genießen und am See spazieren zu gehen. Nach über 6.500 zurückgelegten Kilometern in sieben Wochen einfach mal die Seele baumeln lassen und sich an der Umgebung erfreuen. Was will man mehr?

Die Gletscher verhüllen sich mal wieder mit Wolken

Noch blühen die Disteln...

...aber die Bienen tragen schon einen Pelzmantel

Um den Lago Roca herum gibt es nur wenige Blumen

Direkt vor Glubschi spazieren Vögel, die auch andere Camper anlocken

Nach einem wunderschön sonnigen, aber auch etwas kühlem Samstag, wollten wir Sonntags weiter zum Gletscher Perito Moreno. Was soll ich sagen ... wollten ... wir stellten den Wecker auf 7:30 Uhr und pünktlich fing es an zu regnen. Der Regen hielt den ganzen Tag an! So ein stabiles Wetter hatten wir bisher in Patagonien noch nicht erlebt und wir ärgerten uns, dass wir am Samstag faul in der Sonne saßen und lasen.

Um 17:00 Uhr hatte das Wetter Mitleid mit uns und die Sonne kam kurz hervor