Wo wir schon auf der Insel Chiloé waren, wollten wir wenigstens eine der berühmten hölzernen Kirchen ansehen, die alle von der UNESCO als Welterbestätten eingestuft wurden. Da es nicht weit vom Weg lag, fuhren wir nach Dalcahué, deren Kirche aus dem 19ten Jahrhundert stammt. Hier gab es auch das typisch chiloénesische Gericht Curanto, ein Eintopf aus Muscheln, Wurst, Fleisch und Kartoffeln, der traditionell in einem Erdloch auf heißem Vulkangestein gekocht wird. Was wir allerdings bekamen, entsprach dem nicht im Geringsten! Vor uns standen pro Person je ein Teller mit Muscheln, ein Teller mit Wurst, Kassler, Hühnerbein, gefüllte Mehlteigtaschen und Pellkartoffeln und eine Tasse mit Brühe. Wahrscheinlich ist der Ort so von Touristen überlaufen, dass dieses Curanto in etwa so traditionell ist wie eine Schweinshaxe auf dem Oktoberfest. Nach diesem kulinarischen Höhepunkt verließen wir fluchtartig die Insel mit der Fähre über den Canal Chacao. Die nur 30-minütige Fährfahrt verlief total ruhig und neben dem Schiff sprangen Tiere aus dem Wasser, die wir zuerst für Delfine hielten, sich aber als Seelöwen entpuppten.
Die Landschaft zwischen Pargua und Puerto Montt unterschied sich nicht von der auf Chiloé, auch hölzerne Kirchen gab es hier. Da es schon spät war, machten wir einen Abstecher auf eine kleine Landstraße, um einen Stellplatz zu finden. Hier hatten wir das gleiche Problem wie auf Chiloé, überall Zäune und andauernd Häuser. Nachdem wir vergeblich 77 km zum Meer und wieder zurück gefahren waren, stoppten wir in einer Parkbucht an der vielbefahrenen Ruta 5.
Die Kirche von Dalcahué, außen...
...wie innen komplett aus Holz...
...ebenso der Altar...
...und der Seitenaltar