S24°27,679 W70°18,691 bis Antofagasta

Die Nacht auf knapp 1.900 m Höhe war richtig kalt, das Thermometer fiel bis -8°. Als die Sonne wieder hervorkam, wärmte es sich aber genau so schnell wieder auf und die Temperatur erreichte Mittags fast 30°. Die Strecke nach Antofagasta glich einer Fahrt auf dem Mond. Keine Wolke am Himmel, um uns herum nur Sand und Steine. Eine absolut surreale Welt. Um die Mano del Desierto zu sehen, fuhren wir auf der Ruta 5 ca. 20 km nach Süden. Der Künstler Mario Irarrázabal stellte dort 1992 mitten in der Wüste eine riesige Hand in den Sand. Die vergangenen 17 Jahre nutzten leider zahlreiche Idioten, um sich mit ihren Namen auf der Skulptur zu verewigen.

Bis kurz vor Antofagasta befanden wir uns auf 500 m Höhe im Sonnenschein. Als wir uns der Stadt näherten, sahen wir schon von weitem das schlechte Wetter. Auf der Fahrt hinab zum Meer sank die Temperatur um 15° und wir standen frierend in einer wolkenverhangenen riesigen Stadt. Hier gefiel es uns gar nicht! Wenigstens hatte die Zusendung von Claudias Kreditkarte geklappt und ich konnte den Brief im deutschen Konsulat abholen. Das Konsulat zu finden war gar nicht so einfach. Es lag in einer schäbigen Gegend in einem Firmengebäude. Nur ein kleines Schild mit dem Bundesadler und eine kleine Flagge wiesen darauf hin, dass es dort sein musste. Um zu den Räumen zu gelangen, musste man die Firma betreten und eine Wendeltreppe in den ersten Stock nehmen.

Nachdem wir die Kreditkarte in unseren Händen hielten, fuhren wir ans nördliche Ende der Stadt zur Iveco-Niederlassung. Von Michael mit dem anderen Bremach hatten wir erfahren, dass man in Mittel- und Südamerika nur schwer an Diesel- und Ölfilter für Glubschi käme. Hier in Antofagasta seien sie aber angeblich recht günstig zu bekommen. Daher wollten wir uns gleich mit jeweils vier Stück eindecken und hatten ein Problem. Die Dieselfilter waren vorrätig, von den Ölfiltern leider nur einer vorhanden. Bis Morgen könne er sie jedoch besorgen.

Wir standen in 1.900 m Höhe in der Kälte...

...um uns herum sah es aus wie auf dem Mond...

...nur Steine auf trockenem Sand

Die Landschaft änderte sich auf dem Weg nach Antofagasta nicht sonderlich

Wir waren bei der Mano del Desierto angekommen...

...die einsam in der weiten Wüste stand

Antofagasta, 17. Juni 2009

Während Edith & Brunos Büssle mal wieder in der Werkstatt stand, machten wir eine kleine Stadtrundfahrt. Unser Campingplatz lag im Süden von Antofagasta und die Iveco-Niederlassung im Norden. So legten wir 55 km zurück und lernten das verwirrende System der Einbahnstrassen und Baustellen kennen. In dem Laden dann eine gute Nachricht, alle gewünschten Filter waren da. Am Abend war auch das Büsle fertig und wir blieben noch eine Nacht auf dem Campingplatz, da es bereits dunkel wurde.

Unser Campingplatz, fast in der Wüste...

...und doch direkt am Meer