Yala bis NP Calilegua

Die letzten Tage waren richtig schön. Wir schliefen aus, arbeiteten etwas, lagen sogar zweimal in der Sonne und ließen uns Abends im Restaurant verwöhnen. Jetzt wurde es aber Zeit, mal was anderes zu sehen. So machten wir uns auf den Weg in die Wolkenwälder der Yungas. Der Weg dort hin führte uns erst nach Süden bis Perico und weiter nach Norden bis Libertador General San Martin (die hatten schon seltsame Ortsnamen hier). Kurz hinter dem Ort bog eine Erdstraße ab zum Nationalpark Calilegua, der Teil des wesentlich größeren Yungas Biosphärenreservates der UNESCO ist. In der Nähe des Parkeingangs gab es auch einen kleinen Campingplatz mit leidlich sauberen Sanitäranlagen und Kaltwasserduschen, der von den Parkrangern betreut wurde und kostenlos war, wie der gesamte Nationalpark. Bei den freundlichen und hilfsbereiten Parkrangern bekamen wir nach der Ankunft englische Infobroschüren mit den Wanderwegen und Pfotenabdrücken einiger Tiere, die im Nationalpark leben. Sie schlugen uns sogar vor, im Frühjahr wieder zu kommen, dann wäre hier alles grün. Was war es dann bitte jetzt? Um uns herum sahen wir nur grüne Bäume!

NP Calilegua, 11. Juli 2009

Um möglichst viel vom Nationalpark zu sehen, kombinierten wir Teile von vier verschiedenen Wanderwegen zu einer kleinen Rundtour mit ungefähr 6 km Länge. Zuerst ging es entlang der Straße 1,5 km bis zum Aussichtspunkt auf den Negrito Stream, dann am oberen Rand des Canyons durch lichten Wald und hinab zum Aguas Negras Stream durch dichten gemäßigten Regenwald. Zurück liefen wir entlang des Flusses direkt zur Ranger Station. Eine abwechslungsreiche und empfehlenswerte Wanderung! In den Wäldern hörten wir einige der über 500 Vogelarten zwitschern, nur sehen konnten wir sie nicht. Die Mistviecher nutzten die Bäume als Deckung und lachten über uns. Am Flussufer sahen wir im Sand verschiedene Abdrücke von Vögeln, Corzuelas und Füchsen. Als wir abends müde in der Sitzecke lagen und einen Film anschauten, den ersten seit langem, klopfte es auf einmal an der Tür. Wir dachten, irgendwelche Bekannten wären zufällig hier angekommen, aber es war ein Parkranger. Sie hätten uns nicht von der Wanderung zurück kommen sehen, das Fahrzeug sei dunkel und sie dachten, wir wären irgendwo verloren gegangen. Sind die nicht putzig? Wir fanden das richtig nett und bedankten uns für ihre Aufmerksamkeit.

Der Negrito Stream vom Aussichtspunkt...

...und im Hintergrund die Berge, wo er herkommt

Hier wachsen Agaven auf Bäumen?

Der Dschungel ... hohe Bäume, Lianen...

...und Jane auf dem Weg zu ihrem Tarzan?

Ganz schön undurchdringlich dieser Wald...

...zum Glück haben sie Wege für uns angelegt

Der Aguas Negras Stream...

...ist jetzt im Winter...

...nur ein kleines Rinnsal

NP Calilegua, 12. Juli 2009

Uns hatte es gestern so gefallen, dass wir noch einen Tag dranhängten und am oberen Rand des Aguas Negras Stream Canyons wanderten. Der Weg lief etwa 1 km parallel der Straße entlang des Canyons und war relativ langweilig. Andauernd lichter Wald und immer bergauf. Dafür gab es hin und wieder schöne Blicke auf den Canyon und die dicht bewachsene Umgebung. Die 2,5 km zurück zur Ranger Station liefen wir dann auf der Straße. Von dort zum Campingplatz nahmen wir den Gurani-Weg, der mit mehreren Tafeln die Kultur und Natur der Yungas erklärte, leider nur auf Spanisch.

Direkt neben Glubschi schöne...

...aber rotzfreche Vögel

Die Kleinen sahen wir überall in den Bäumen

An sich lichter Wald...

...nur die Lianen machen alles undurchsichtig

Dichtes Grün und hohe Berge...

...wann immer man hinaus blicken kann

Nur selten Bäume, die nicht von Lianen verhangen sind

NP Calilegua, 13. Juli 2009

Das Wochenende war vorbei und wir hatten den Campingplatz ganz allein für uns. Fast allein. Um uns herum krabbelten und flogen Tiere, die sich am Wochenende nicht hatten sehen lassen. In den Pausen vom Fotografieren schaffte ich es gerade noch, das Tagebuch auf den neuesten Stand zu bringen. Claudia wollte auch nicht aus Glubschi raus, da draußen so widerliche kleine Tiere schwirrten, die böse bissen.

Wir hatten den Campingplatz ganz allein für uns

Die frechen Vögel kümmerten sich um den Müll...

...zuerst nur zwei...

...später räumten fünf Vögel die Mülltonne aus

Währenddessen entfernte ein überdimensionales Meerschweinchen...

...übrig gebliebenes Obst von den Picknicktischen...

...und diese seltsamen Vögel...

...die wir bereits im NP Tierra del Fuego trafen...

...reinigten die Grillstellen