Von Cuiabá, der heißesten Stadt Brasiliens, fuhren wir einen kleinen Umweg (nur etwa 150 km) zum NP Chapada dos Guimarães mit den schönen Wasserfällen. Es war Sonntag, die Sonne brannte vom Himmel und tausende Brasilianer hatten die gleiche Idee. So verließen wir das auf 115 m Höhe liegende Pantanal und arbeiteten uns langsam hinauf zu einem der ältesten Plateaus der Erde. Der Weg führte durch dichte Wälder und über kleine Bäche bis auf 840 m Höhe. Wo immer es Zugang zum Wasser gab, waren die Parkplätze gesteckt voll und es wimmelte von Menschen. Nur von Wasserfällen war nichts zu sehen oder zu hören. Zum Ende der Trockenzeit ging wohl das Wasser aus und die Bäche waren nur noch kleine Rinnsale.
Danach hieß es erstmal fahren, 1070 km, um an das südliche Ende des Pantanal zu gelangen. Die ganze Strecke über lagen links und rechts der Straße riesige Anbauflächen, soweit das Auge reichte. Mal Baumwolle, mal Zockerrohr, mal Soja. Über hunderte von Kilometern. Kurz hinter Morro do Azeite begann eine weitere Transpantaneira, die 115 km durch das Pantanal Sul bis nach Corumbá verläuft. Wir schafften noch 23 km und kamen rechtzeitig zum Sonnenuntergang bei einer schönen Pousada an. Bis spät in die Nacht war es drückend heiß und schwül. Gegen 19:30 Uhr gingen auf einmal die Lichter aus. In der Nähe von Miranda hatte ein Sturm gewütet, zahlreiche Bäume abgebrochen oder ausgerissen und einige Strommasten umgelegt. Das gesamte südliche Pantanal war ohne Strom und angeblich sollte nach einer halben Stunde der Strom wieder kommen. Um 22:00 Uhr hatten wir das Warten satt, duschten im Licht unserer Taschenlampe und gingen schlafen. Irgendwann nachts gewitterte es heftig und fing zu schütten an, aber es gab keinen Sturm.
Aus 800 m Höhe gibt es einen tollen Blick auf das Pantanal
Der Campingplatz war einfach klasse. Wir standen direkt an einem kleinen Fluss, in dem es Krokodile und Piranhas gab, und die Vögel waren zum Teil so frech, dass sie einem das Essen vom Teller stahlen, wenn man kurz weg ging. Besonders gefiel uns, dass man gegen einen kleinen Aufpreis Vollpension buchen konnte und dass diverse Aktivitäten angeboten wurden. Man konnte Reiten (das konnten wir nicht), Piranhas angeln (das wollten wir nicht), Wandern (wozu braucht man da einen Guide?), mit dem Auto auf Fotosafari gehen (dafür hatten wir Glubschi) und eine Bootstour machen (genau deswegen kamen wir her).
Wie alles in Brasilien, sind auch die Ameisen größer (das Seil hat etwa 1 cm Durchmesser)
Den ganzen Tag hatte das Krokodil das Maul offen...
..erst am Abend sahen wir, dass es sich selbst gepierct hatte
Direkt am Campingplatz...
...hopsten die verschiedensten Vögel...
...um uns herum...
...und fraßen alles was sie fanden
Der hat eine besonders schicke Frisur
Mit einem kleinen Boot fuhren wir Nachmittags den schmalen Fluss entlang
Vier Arten von Einsvögeln gibt es hier...
...zwei davon haben wir gesehen
Der ist selten zu sehen und entsprechend scheu...
...während die Kormorane überall herumsitzen
Nicht ganz so häufig ist der amerikanische Kollege
Klar, mal wieder ein Reiher
Wie der Guide den Leguan aus der Ferne sehen konnte ist uns ein Rätsel
Auch die Affen waren ziemlich weit weg und schwer zu entdecken...
...und flüchteten sofort ins Unterholz
Nur die Wasserschweine nehmen alles gelassen...
...bis man ihnen zu nahe kommt
Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir zurück
Wem die Transpantaneira im Norden gefällt, der wird die im Süden lieben! Da das Wasser im Pantanal von Norden nach Süden fließt, ist in der Trockenzeit im Süden mehr Wasser als im Norden. Damit auch mehr Wasserlöcher und viel mehr Tiere. Auf dem Weg nach Porto Manga überquerten wir in 64 km genau 66 Holzbrücken (an jeder Brücke stand ein Schild mit Nummer und Kilometerangabe) und sahen massenhaft Tiere. Nach der Überquerung des Rio Paraguai gab es kaum etwas zu sehen außer viel Landschaft. Das Gebiet war trocken und hügelig und hatte nur wenig Tiere.
Die Transpantaneira führt teilweise durch dichten Wald
Wo man hinblickt Krokodile...
...und noch mehr Krokodile
Dieses Reh steckte knietief im Schlamm...
...während das durch flaches Wasser läuft
Störche gab es wie immer reichlich...
...während wir die Seeotter nur einmal sahen...
...wie sie zwischen den Krokodilen planschten
Zuerst dachten wir, es wäre ein Flamingo...
...aber es war nur ein weiterer Reiher
Eigentlich nichts besonderes, wenn da nicht die Krokodile wären
Im Gleichschritt ging's den See entlang
Diese kleine Fähre brachte uns in wenigen Minuten...
...über den Rio Paraguai
Über die kleineren Flüsse...
...spannen sich stabile Holzbrücken
Unglaublich, im tiefsten Winter blühen die Bäume