Foz do Iguaçu bis Puerto Iguazú

Zwischen Foz do Iguaçu (Brasilien) und Puerto Iguazú (Argentinien) lagen nur 10 km, aber wir brauchten dafür 1½ Stunden. Zuerst gab es Probleme bei der Ausreise aus Brasilien. Anscheinend befand sich noch ein Michael Ertl in Brasilien und sie waren sich nicht sicher, welcher ich bin. Wahrscheinlich war es zu einfach nach der Reisepassnummer oder dem Geburtsdatum zu schauen, sie fragten vielmehr nach dem Namen meiner Mutter und meines Vaters, die ich bei der Einreise nicht angeben musste. Aber nach einer Viertelstunde schafften sie es irgendwie und wir bekamen unsere Ausreisestempel. Dann die nächste Überraschung, zum ersten Mal in Südamerika erhielten wir eine Bestätigung, dass wir unser Fahrzeug ordnungsgemäß ausgeführt hatten. Sonst gaben wir nur die Einfuhrpapiere ab und das war's. Bei der Einreise nach Argentinien noch mehr Probleme. Wir bekamen zügig unsere Einreisestempel, aber niemand fühlte sich für unser Fahrzeug zuständig. Alle meinten, wir sollten einfach weiterfahren. Da ich wusste, dass wir die Papiere bei der Ausreise brauchen würden, blieb ich stehen und fiel den Leuten so lange auf die Nerven, bis Einer das Dokument ausfüllte, unterschrieb und abstempelte. Zur Krönung wollte ein Anderer 10 Pesos (etwa 2 Euro) Gebühren und ich musste ihn erst überzeugen, dass wir weder ein Personentransport noch ein Gütertransport, sondern ein Wohnmobil mit Touristen sind. Danach hatten wir es endlich geschafft. Was für ein Wahnsinn, als wäre hier noch nie ein Tourist vorbeigekommen.

Parque Nacional Iguazú, 3. Oktober 2009

Da wir eigentlich das Itaipú Wasserkraftwerk in Foz do Iguaçu besichtigen wollten, aber kurzfristig die Pläne änderten, da schlechtes Wetter angesagt war, kamen wir erst gegen 14:45 Uhr bei dem Nationalpark an. Viel zu spät, um alles zu sehen. Also mussten wir uns entscheiden was wir sehen wollten. Wir wanderten auf dem Sendero Verde zu den Wasserfällen und liefen den Circuito Superior, einen Wanderweg über den Rio Iguazú entlang der Kante der Wasserfälle. Es war beeindruckend, wie riesige Wassermassen um die 70 m donnernd in die Tiefe stürzten. Wir fühlten uns, als wären wir mitten drin im Wasserfall und nicht nur dabei, wie gestern auf der brasilianischen Seite. Mit der kleinen Eisenbahn, die alle dreißig Minuten fährt und den Eingang mit den Wanderwegen verbindet, fuhren wir zum Paseo Garganta del Diablo. Der Weg führt von Insel zu Insel und überquert dabei den gesamten Fluss, bis man an der Kante dieses gewaltigen Wasserfalls steht. Ein unglaubliches Erlebnis! Man sollte auf jeden Fall sowohl die brasilianische als auch die argentinische Seite der Wasserfälle besuchen.

Der Circuito Superior führt zu dem Salto Ramirez...

...dem Salto Bossetti...

...den Saltos Adan und Eva...

... bis zum Salto Mbiguá

Die Saltos Union und Mitre, die zusammen den Garganta del Diablo bilden ... mit 90 m der höchste Wasserfall

Schon fast zu viel Wasser im Rio Iguazú