Colonia del Sacramento bis Montevideo

Nach sechs Nächten hatte die Hafenbehörde endgültig genug und es kam wieder ein Fahrzeug mit zwei Offizieren. Sie erzählten mir erneut, dass Camping verboten wäre und ich weg müsste. Als ich ihnen erklärte, dass ich im Laufe des Tages abfahren würde, waren sie glücklich und zogen wieder ab. Ich war sowieso gerade beim zusammen räumen. Mir gefiel der Ort wirklich sehr gut und ich genoss die Zeit, aber fünf Tage waren mehr als ausreichend. Kurz bevor ich abfahren wollte, erhielt ich eine SMS von der Firma, für die ich das halbe Jahr gearbeitet hatte. Sie hätten ein kleines Problem und bräuchten dringen meine Hilfe. Daher fuhr ich nur die 65 km bis Nueva Helvecia, einer Kolonie schweizer Auswanderer. Dort wusste ich von einem Hotel mit schöner Anlage zum campieren auf 22 ha, einem fabelhaften Restaurant und WiFi. Ich kam gerade rechtzeitig zum Mittagessen und genehmigte mir erstmal ein leckeres Cordon Bleu mit schweizer Röstis.

Nueva Helvecia, 12. bis 15. April 2011

Das Problem war nicht einfach zu lokalisieren, aber leicht zu beheben. Nach ein paar Stunden war alles erledigt und ich verbrachte die restliche Zeit damit, das Tagebuch zu aktualisieren. Der Ort sah zwar ganz nett aus, aber außer guten Käse gab es nichts interessantes zu entdecken. Auch war es bereits zu kühl, um die Zeit am Swimmingpool zu verbringen, und so fuhr ich weiter nach Montevideo.

Montevideo, 15. bis 18. April 2011

In Montevideo fand ich einen perfekten Stellplatz: ein bewachter Parkplatz, direkt vor dem Hotel Sheraton, unmittelbar neben einem großen Einkaufszentrum und nicht weit von der Altstadt entfernt. Nur zwei Minuten zu Fuß lag eine Bushaltestelle, von der ein Bus direkt in die Altstadt fuhr. Hier konnte ich Glubschi beruhigt auch tagsüber stehen lassen, während ich die Altstadt erkundete. Die Altstadt war ganz nett, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen. Es war der übliche südländische Mix aus neumodischen Glaspalästen direkt neben restaurierten Gebäuden aus der Gründerzeit, durch den Horden von Touristen stiefelten. So etwas konnte man in jeder großen spanischen oder italienischen Stadt sehen. Am meisten überschätzt fand ich den Mercado del Puerto, oder Markt am Hafen auf Deutsch. Eine kleine alte Markthalle, in der es keine Stände mehr sondern nur noch Restaurants gab. Eine Parilla neben der Anderen und alle boten die gleichen überteuerten Gerichte: tote Kuh vom Rost. Da war die Markthalle in Barcelonas Zentrum deutlich interessanter, viel größer und lauter Stände, an denen man alle Lebensmittel bekam, die man sich vorstellen konnte.

Da es am zweiten Tag mal wieder regnete, verbrachte ich die Zeit in dem Einkaufszentrum und fand sogar etwas: originale Crocs in meiner Größe. Dass es Schuhe in dieser Größe in Südamerika gab, hatte ich nicht erwartet und so kaufte ich gleich zwei Paar.

Glubschis Stellplatz direkt vor dem Hotel Sheraton...

...hatte sogar einen Meerblick

So klein war Montevideo 1748, das war jetzt die Altstadt

Der Plaza Independencia von 1836, mit der üblichen Statue von General Artigas...

...umgeben vom Palacio Salvo (errichtet 1922-28)...

...und dem Regierungssitz (errichtet 1873)

Am Plaza Constitución dann die Kathedrale (errichtet 1790)...

...mit dem prunkvollen Altar...

...und den schönen seitlichen Kapellen

"Unsere gnädige Frau der Schmerzen" sieht schon realistisch aus...

...aber ein Wahnsinn, was die Künstler damals aus Holz machen konnten

Am Hafen sieht man, dass Samstag ist: die Einheimischen sind beim Angeln

Aus den Hähnen kommt frisches Trinkwasser

Eine der schöneren Gassen in der Altstadt

Die Iglesia de San Francisco (errichtet 1864)...

... der Palacio Taranco (errichtet 1907-08)...

...das Casa Central (errichtet 1928-29)...

...der Stadtrat Montevideos (errichtet 1870)...

...und das Teatro Solís (errichtet 1842-56)...

...das erste Theater der Stadt und 2004 komplett renoviert...

...im 2. Rang die Loge des Bürgermeisters, im 3. Rang die Loge des Präsidenten und im 4. Rang die Technik

Ein wahrhaft internationales Gericht: Döner Kebap

Am Abend auf der Plaza: ein heißes Paar legt einen feurigen Tango hin