Pomerode bis Farol de Santa Marta

Auf dem Rückweg zur BR-101 fielen mir erstmals die riesigen Reisfelder und Bananenplantagen auf. Kein Wunder, dass das bei diesem Klima hervorragend gedeihte. Bis auf zwei Abstecher zur Ilha de Santa Catarina und Praia do Rosa verließ ich die Schnellstraße nicht, und die beiden Abstecher hätte ich mir auch schenken können. Die Ilha de Santa Catarina und deren größte Stadt Florianópolis, gleichzeitig die Hauptstadt der Provinz Santa Catarina, unterschied sich durch nichts von anderen Teilen der Küste. Obwohl ich bis zum südlichen Ende der Insel fuhr, sah ich keinen einzigen Strand. Wie überall an der Küste gab es entweder dichten Wald oder kleine Orte mit Häusern bis zur Wasserlinie. Das gleiche an der Praia do Rosa, wo eigentlich um diese Jahreszeit die Wale sein sollten. Zuerst quälte ich mich Kilometer durch den Ort, bis ich endlich an den Strand kam, um festzustellen, dass es dort nur Restaurants und Surfer gab. Bei Bentos verließ ich die Schnellstraße und fuhr nach Laguna, von wo es eine Fähre zu der Halbinsel gab, auf der der Leuchtturm Santa Marta stand.

Farol de Santa Marta, 14. bis 17. Oktober 2011

Laut Reiseführer konnte man eine Besichtigung des Leuchtturmes arrangieren, nur wie stand dort nicht drin. Als ich vor dem Leuchtturm stand, stellte sich heraus, dass die Gebäude umzäunt und militärisches Sperrgebiet waren. Nach einigem Warten entdeckte ich einen Mann zwischen den Gebäuden und fragte, ob man den Leuchtturm besichtigen könne. Er meinte, dazu bräuchte man eine Genehmigung der Marine, die ein Büro in Laguna hätten, wo ich gerade herkam. Dort müsse ich drei bis fünf Tage vor der Besichtigung einen Antrag stellen. Der würde dann geprüft und eventuell genehmigt werden. Das war mir doch zu langwierig und ich meinte nur: Schade, aber wenn es nicht geht! So unterhielt ich mich noch etwas mit dem Mann, der mir gerne die Geschichte des Leuchtturmes erzählte und die Technik darin schilderte. Irgendwann sagte er, wenn ich um 18:00 Uhr zurück käme, könne er mich hereinlassen, wenn er das Licht einschalte. Also suchte ich mir einen netten Campingplatz und stand kurz vor 18:00 Uhr wieder an dem Tor. Und tatsächlich, als er mich sah, winkte er mir durch ein Fenster zu und kurze Zeit später sperrte er das Tor für mich auf. Er war einer von den drei Soldaten, die hier mit ihren Familien fest stationiert waren. So kam ich in den Genuss einer Führung durch den kompletten Leuchtturm, inklusive Funkraum und der riesigen Linse. Bevor die Führung begann, musste er noch die Wetterdaten sammeln: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und -richtung, Bewölkung, Höhe der Wellen und so weiter. Das machten sie alle drei Stunden, selbst in der Nacht. Die Daten wurden dann auf genormte Blätter übertragen und einmal im Monat an eine Stelle in Rio de Janeiro geschickt.

Angeblich der Größte Südamerikas, aber der von Cabo Polonio - Uruguay ist 10 m höher und 9 Jahre älter

Auch hier wieder eine steile Felsenküste

Die Geier warteten schon auf die herunterfallenden Touristen

Auf der einen Seite eine Felsenküste...

...auf der anderen Seite lange Sandstrände und Dünen

Über der Eingangstür das Baudatum, noch in altem Portugiesisch

Leider kann man die Technik nicht erkennen, aber sie funktioniert wie ein Uhrwerk

Diese kleine Spindel dreht den 3 Tonnen schweren Spiegel

Eine der acht Hauptlinsen, die den Strahl fokussieren

Tags über werden die Linsen abgedeckt, damit die Sonne nichts in Brand steckt

Diese Leiter führt in das Heiligste eines Leuchtturmes...

...das Innere der riesigen Linse, wo eine 1.000 Watt Birne das Licht macht

Nach der Besichtigung wieder die 157 Stufen hinab steigen

Inzwischen hatte sich die Nacht über den Ort Farol gesenkt

So sieht der kleine Ort im Tageslicht aus

Neben dem Campingplatz hatten die Fischer ihre Häuser direkt am Strand gebaut

Nicht weit vom Ort gab es riesige Dünenfelder

Endlich sehe ich mal einen Kaktus blühen

Natürlich gab es noch etliche andere Blumen