PA San Agustin bis PN del Café

Am Tag vor meiner Weiterfahrt schüttete es und von einem Motorradfahrer wusste ich, dass die Piste zurück nach Popayan jetzt wieder der Piste nach Tierradentro gleichen würde. Da ich auf weitere stundenlange Schlammspiele keine Lust hatte, beschloss ich, im Tal des Rio Magdalena zu bleiben und erst mal Richtung Bogota zu fahren. In Espinal zweigte ich ab, überquerte bei Ibagué die Cordillera Central und landete mitten in der Kaffeeregion, genau wo ich hin wollte.

Unterwegs machte ich Halt bei den Tierra Caliente, einem Wasserpark mit Hotelkomplex

In Tapao traute ich meinen Augen kaum, auf dem Campingplatz stand ein Bremach...

...das Vorgängermodell und eigentlich ein Kastenwagen, der in Südafrika kräftig umgebaut wurde

PN del Café, 10. bis 12. Juni 2012

Etwa 4 km von Montenegro entfernt lag die kleine Siedlung Tapao, wo sich der Nationalpark des Kaffee befand. Eigentlich kein richtiger Nationalpark, sondern eine große aktive Kaffeefarm, die auf einem Teil ihres riesigen Geländes ein Museum und einen Freizeitpark eingerichtet hatte. Oben auf einem Hügel lag das Museum und im Tal der Freizeitpark. Der gesamte Hang dazwischen war dicht mit Kaffeebüschen bepflanzt und an einer Seite führte ein kleiner Lehrpfad ins Tal, neben dem alle unterschiedlichen kolumbianischen Kaffepflanzen wuchsen. Einige gediehen in den Höhen, andere in den Tiefen, die einen brauchten Sonne, die anderen liebten Schatten – für wirklich jedes Anbaugebiet die passende Pflanze. Allen gemein war, dass es die Sorte Arabica war. So konnte man die Bohnen der verschiedenen Pflanzen mischen, da alle den gleichen Geschmack hatten, solange sie aus dem gleichen Gebiet stammten. Denn der Geschmack wurde nicht von der Pflanzenart, sondern vom Boden, dem Klima, der Trocknung der Bohnen und nicht zuletzt dem Rösten bestimmt. Das alles und noch viel mehr lernte man in dem schön gemachten Museum und den Stationen des Lehrpfades, an denen zum Teil Leute standen die einem begeistert alles erklärten.

Der Freizeitpark hingegen war ein Kinderparadies. Es gab eine Eisenbahn, eine Achterbahn, ein Riesenrad, einen Autoskooter und zahlreiche andere Attraktionen. Damit nicht alle umständlich den Pfad hinunter laufen mussten, verband ein Sessellift und eine Gondelbahn – aus der Schweiz – den Eingang mit dem Freizeitpark. Für all das gab es fünf verschieden teure Pässe zu kaufen, sodass man sich am Eingang entscheiden musste, was man machen wollte. Ich entschied mich für den Pasaporte Recreativo, den zweitbilligsten, da ich unbedingt das Museum besichtigen wollte. Damit durfte ich zweimal den Sessellift oder die Gondelbahn benutzen, eine Runde mit der Eisenbahn fahren, das El Secreto de la Naturaleza – ein Puppenspiel auf Spanisch für Kinder – anschauen, die Show del Café – eine sehenswerte folkloristische Tanzshow – sehen und das Museo del Café – das alles über Kaffee, dessen Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung erklärte – besuchen. Der Tag war fast zu kurz für die paar Sachen, da ich viel Zeit im Museum und auf dem Lehrpfad verbrachte.

So sieht sie also aus, die typische Finka in der Kaffeeregion

Eine alte Maschine, um die Kerne vom Fruchtfleisch zu trennen...

...und die aktuelle Hightech-Version daneben

Damit wurde die Qualität der Kaffeebohnen analysiert

So werden also die Säcke mit Kaffee zugenäht

Eine alte italienische Kaffeemaschine, was ein Monster

Überall auf der aktiven Kaffeefarm standen die Kaffeebüsche...

...von deren Zweige alle zwei Wochen die roten Früchte geerntet werden

Das alte Farmhaus, jetzt ein Museum mit historischen Möbeln und Gegenständen

Direkt am Fluss erstreckte sich ein ausgedehnter Bambuswald

Natürlich gab es auch exotische Pflanzen...

...und Palmen...

...wobei jede Art...

...unterschiedliche Blüten hatte

Noch eine schöne Blüte...

...und eine Letzte