Machu Picchu bis La Paz

Ich hatte keine Ahnung, weshalb alle so einen Aufriss wegen dem Lago Titicaca machten. Das war halt ein großer See in einer riesigen Ebene umgeben von kleinen Hügeln und einigen schneebedeckten Bergen in der Ferne. Ich hatte schon deutlich größere und deutlich schönere Seen gesehen. Das einzig herausragende war die Höhe von 3.815 m, und selbst die war in dieser Region nur Mittelmaß.

La Paz, 29. September bis 6. Oktober 2012

Es gab nur zwei Gründe weshalb ich in La Paz Halt machte: endlich mal wieder etwas vernünftiges Essen und eine gründliche Inspektion für Glubschi. Für beides waren schweizer Einwanderer zuständig. Beim Hotel Oberland konnte man sicher stehen und es gab ein Restaurant mit lecker schweizer Essen. Die letzten drei Tage verbrachte ich in der Werkstatt von Ernesto Hug, wo Glubschi alle Öle und Filter gewechselt sowie eine gründliche Durchsicht bekam. Dabei wurden wie immer einige Probleme gefunden und gleich sachgerecht behoben: die hinteren Stoßdämpfer waren nach nur 30.000 km durch (dafür konnte Ersatz besorgt und entsprechend angepasst werden); die hinteren Bremsbeläge mussten gewechselt werden (die hatte ich dabei); die vorderen Bremsbeläge waren ungleichmäßig abgenutzt, einer war bei Minimum, die anderen drei bei der Hälfte (die hatte ich nicht mit und es mussten neue Pads auf die Tragplatten gesintert werden). So eine Werkstatt muss man erlebt haben: super sauber, super aufgeräumt, super Werkzeug und die Mechaniker arbeiteten super gründlich. Beim Ölwechsel wurden kleine Wannen untergestellt und wegwehende Öltropfen sofort weg gewischt. Bei der Arbeit an den Bremsen wurde Papier untergelegt und am Ende alles ordentlich gekehrt. Sämtliche ausgebauten Teile wurden vor dem Einbau gründlich geputzt. Nach getaner Arbeit wurden die verwendeten Werkzeuge mit Lösungsmittel gereinigt und sorgfältig verstaut. Ein Wahnsinn, so eine Werkstatt findet man in ganz Südamerika nicht und auch in Deutschland höchst selten. Zum Glück konnte Ernesto Glubschi noch einschieben, da drei Kunden kurzfristig absagten, sonst hätte ich eine Woche warten müssen, weil die Werkstatt immer ausgebucht ist. Jetzt konnte ich mich beruhigt auf den Weg zu den Walen machen.