Huanchaco bis Cuzco

Vor mir lagen weitere 1.940 km bis Cuzco, überwiegend wieder auf der PanAm entlang der Küste. Bei Chimbote zweigte ich ab und fuhr einen kleinen Umweg durch den Cañon del Pato hinauf in die Cordillera Blanca und bei Barranca wieder zurück zur PanAm. Kurz hinter Lima stand wieder die Polizei und wollte abkassieren. Dieses Mal hielten sie mich an, weil ich ohne Taglicht gefahren war. Das war auch korrekt, da ich tatsächlich kein Licht anhatte und es in Peru vorgeschrieben war. Der freundliche Polizist kam auf mich zu, sein Schreibbrett in der Hand, mit einem Stapel Formularen darauf. Das Vergehen sollte € 132 kosten, aber ich könne direkt € 36 bezahlen und die Sache wäre erledigt. Natürlich ohne Quittung! Alles klar, die wollten ein wenig Geld für sich abgreifen. Da ich keine Lust auf lange Diskussionen hatte, versuchte ich eine neue Taktik. Ich entschuldigte mich für das Fahren ohne Licht und erkannte an, dass ich ein Vergehen begangen hatte, für das ich Strafe zahlen müsse. Nur würde ich nie ohne Quittung zahlen und wolle ein ordentliches Ticket und eine Quittung. Das brachte den armen Polizisten total durcheinander. Es komme doch viel billiger, wenn ich direkt bezahlen würde. Doch ich bestand auf das Ticket. Da holte er seinen Vorgesetzten und der konnte nicht glauben, dass ich lieber die korrekte Strafe zahlen wollte. Er klärte mich lang und breit auf, dass es deutlich günstiger sei, gleich hier zu bezahlen, als den vollen Betrag bei einer Bank einzuzahlen. Aber das wollte ich nicht. Daraufhin gingen beide zum nächsten Vorgesetzten und diskutierten eine Weile herum. Kurze Zeit später kam der Polizist zurück und meinte, ich hätte ein Vergehen begangen, das eigentlich geahndet gehöre, aber leider hätten sie keine Quittungen dabei und ich solle weiter fahren. Na also, warum nicht gleich so?

Cañon del Pato, 20. September 2012

Erst auf den letzten Kilometern wird die Schlucht schmal und die Wände steil

Durch nahezu 40, mal kurze, mal längere Tunnel muss man durch

Später wird die Schlucht wieder etwas weiter

Wegen einem Staudamm am Ende der Schlucht führt der Rio Santa nur wenig Wasser

Vereinzelt gibt es auch kleine Wasserfälle

Cordillera Blanca, 20. September 2012

In der Cordillera Blanca könnte man einige Gletscher sehen...

...wenn man überhaupt etwas sehen würde

Sonnenuntergang am Paso de la Fortaleza in 3.950 m Höhe

Nazca bis Cuzco, 22. bis 23. September 2012

Von Nazca ging es zügig hinauf auf 4.000 m und dort blieb man dann für die nächsten 230 km. Die Strecke führte allerdings immer leicht bergauf oder bergab, sodass man stets zwischen 3.100 m und 4.560 m Höhe hin und her pendelte. Von den beiden Pässen Abra Condorcenca (4.140 m) und Abra Huashuccasa (4.470 m) bekam man nichts mit, das waren einfach zwei weitere Hügel in der gewellten Hochebene. Erst hinter Caraybamba ging es zügig bergab, bis man kurz vor Abancay den tiefsten Punkt mit 1.760 m erreichte.

Aus 3.400 m Höhe blickte ich hinab auf Lucanas, etwa 120 km von Nazca entfernt

Die Straße windet sich immer entlang der Berghänge

Abendsonne in 4.400 m Höhe...

...eine endlose Ebene mit bunten Hügeln im Hintergrund

Ein schöner Stellplatz in 2.880 m Höhe, leider nur für das Frühstück

Gemächlich führt die Straße hinab bis 1.760 m Höhe...

...immer entlang eines kleinen Flusses

Cuzco, 23. bis 25. September 2012

Der Campingplatz lag oberhalb Cuzcos in 3.620 m Höhe. Das war nachts zwar reichlich frisch, dafür hatte man es schön ruhig und nicht weit zur Ausgrabungsstätte von Sacsayhuamán. Die Altstadt von Cuzco um den Plaza de Armas gefiel mir nicht besonders. Überall nur Hotels, Restaurants sowie Touranbieter und ständig wurde man von fliegenden Händlern angesprochen, ob man keine Bilder, Wollmützen, Handarbeiten oder ähnlich nutzloses Zeug kaufen wolle. Hätten die Inka in der näheren Umgebung nicht zahlreiche Bauten hingestellt, wäre die Stadt völlig bedeutungslos gewesen.

Der Plaza de Armas war schön gestaltet, nur die fliegenden Händler nervten

Sacsayhuamán, 24. September 2012

Nur fünf Gehminuten vom Campingplatz entfernt lag die Ausgrabungsstätte von Sacsayhuamán, die ich eigentlich besichtigen wollte. Wollte! Die Stadt Cuzco hatte erst kürzlich Kombitickets eingeführt, mit denen man vier Ausgrabungsstätten für € 21 besichtigen konnte. Ich wollte jedoch nicht vier besichtigen, sondern nur die wichtigste. Da es kein separates Ticket mehr für Sacsayhuamán gab, verzichtete ich ganz auf den Besuch der Ausgrabungsstätte und machte nur einige Fotos von außen.

Das Gelände von Sacsayhuamán war ziemlich groß...

...und lag direkt oberhalb von Cuzco

Von der ehemaligen Festung waren nur noch die Grundmauern übrig...

...lange Wälle aus sorgfältig behauenen und fugenlos gestapelten Steinblöcken

Qorikancha, 24. September 2012

In der Altstadt lag der Convento de Santo Domingo del Cusco, das ehemalige Dominikanerkloster, das auf den Fundamenten des Qorikancha, der Sonnentempel der Inka, errichtet wurde. Das Kloster wurde 1950 bei einem Erdbeben beschädigt und inzwischen liebevoll restauriert. Nach der Restauration wurde es für das Publikum geöffnet und seither als Museum, Pinakothek und Bibliothek verwendet.

Eine der vier Kammern des großen Inka-Tempels

Der Kreuzgang des Klosters und der Kirchturm im Hintergrund

Die Wände des Sonnentempels wurden teilweise verwendet

Ein seltsames Gefühl, diese steile Treppe ohne Handläufe hinauf zu gehen

Das war irgendetwas bedeutendes aus Gold

Im kleinen Garten...

...des ehemaligen Klosters...

...gab es verschiedenste Blumen