Villa General Belgrano bis Puerto Madryn

Endlich geschafft! Auch die letzten 1.400 km hatte ich ohne Probleme hinter mich gebracht. Bis Santa Rosa ging es durch die argentinische Kornkammer, die fruchtbare Erde ermöglichte den Anbau von Getreide, Mais und Soja. Auf den restlichen 800 km wurde es deutlich trockener und deutlich windiger, sodass nur noch niedrige Büsche wuchsen. Hier liefen all die Kühe herum, die sonntags auf den Grills landeten. Wie schon 2009 war an der Grenze zur Provinz Rio Negro eine Sanitärkontrolle, die bezahlt werden musste. Wie alle Preise in Argentinien, hatte der Preis für die Sanitärkontrolle ebenfalls kräftig angezogen – von 5 Peso (damals etwa € 1,20) auf 26,75 Peso (jetzt etwa € 4,40). Überhaupt war Argentinien in den letzten vier Jahren unverhältnismäßig teuer geworden. Für ein einfaches Essen im Restaurant bezahlte man nun € 12,00, der Liter Diesel lag bei € 1,10 und für einen mittleren Einkauf im Supermarkt war man schnell € 80,00 los. Apropos Supermarkt. In Puerto Madryn fuhr ich wieder zu dem Carrefour, wo wir bereits 2009 waren und wo Bekannten kurz nach uns das Wohnmobil leergeräumt worden war. Mit einem etwas unguten Gefühl stellte ich Glubschi auf dem Parkplatz ab und spähte immer wieder kurz auf den Parkplatz hinaus. Zum Glück interessierte sich niemand für Glubschi und es schlichen keine verdächtigen Gestalten darum herum.

Puerto Madryn, 6. bis 15. November 2012

Nicht weit von Puerto Madryn lag Punta Flecha, wo man direkt am Strand frei stehen konnte. Den Walen gefiel das ruhige Gewässer des Golfo Nuevo, der riesigen Bucht zwischen Puerto Madryn und der Península Valdés. Hier konnten sie in Ruhe ihre Jungen aufziehen und bei Flut schwammen die Mütter mit ihrem Kind sogar bis zwanzig Meter vor den Strand. Näher ging einfach nicht, da der Strand sehr flach abfiel und das Wasser in zwanzig Meter Entfernung höchstens zwei Meter tief sein konnte. Die schrammten wahrscheinlich bereits mit dem Bauch auf dem Kiesboden, nur weil sie sehen wollten, was für seltsame Zweibeiner dort am Ufer standen und sie anstarrten. Die Tage vergingen wie im Fluge. Täglich ein paar Stunden den Walen zugesehen, abends etwas zu Essen gekocht und sogar zweimal Brot gebacken. So konnte man den Tag leicht herum bringen.

Da stand Glubschi endlich bei Punta Flecha...

...etwas erhöht über dem Meer an einer Klippe...

...dem Ende einer riesigen Bucht, die sich bis zur Península Valdés zog

Neben mir rannten noch andere schräge Vögel herum

Wal-Alarm bei Puerto Madryn...

...nur die Schwanzflosse wollte er nicht zeigen

Immer mehr Mutter-Kind-Paare kamen

Neugierig beäugte mich ein Junges

Als Kind hat man es gut...

...da kann man der Mutter ungestraft...

...über den Buckel rutschen...

...und die Schwanzflosse in die Höhe recken

Geil! Eine Landebahn im Atlantik...

...und sogar Futter gibt es am Hangar

Erst mal tief ausatmen und Ruhe bewahren

Rückenschwimmen kann sehr entspannend sein

Hurra! Nach einer Woche zeigt ein Wal endlich seine Schwanzflosse

Seine heutige Lieblingsbeschäftigung: Rückenschwimmen...

...dann eine Flosse hochheben...

...und kräftig auf das Wasser klatschen

So gehört das: Kopf hoch; Rücken durchdrücken; Schwanzflosse schlagen

Bei Bedarf können die Wale auch richtig schnell