Villa General Belgrano bis Santiago

Von Villa General Belgrano fuhr ich direkt nach Rio Cuarto, wo ich die Gasflaschen füllen und beim Walmart einkaufen wollte. Die Gasflasche zu füllen war kein Problem, direkt an der Ruta 36, nicht weit vom Walmart entfernt, lag eine Gasfabrik. Die konnte die Flasche zwar nicht direkt aus den Tanks füllen, da mein Adapter zu groß war und der Bügel der Füllstation nicht mehr darüber passte, aber sie konnten zumindest aus 45 kg Flaschen in meine 11 kg Flasche umfüllen, wenn auch nur 9 kg. Das war schon mal besser als gar nichts. Als ich bezahlen wollte, winkten sie mich weiter, das wäre ein Geschenk. Okay, dann weiter zum einkaufen, aber der Walmart war geschlossen. Als ich so überlegte, fiel mir auf, dass alle Supermärkte geschlossen waren. In Belgrano hatte ich zwar in zwei verschiedenen Läden Wurst und Brot gekauft, aber schon dort bemerkte ich, dass nur eine Bedienung im Laden war. Außerdem war der Parkplatz des Supermarktes wo ich geparkt hatte so seltsam leer. Das kam mir spanisch vor! Also fragte ich in der nächsten Tankstelle was los war und bekam die Antwort, dass heute der "Tag der Angestellten im Einzelhandel" war und die Angestellten frei hatten. Daher waren alle Supermärkte geschlossen und in kleinen Läden stand der Besitzer hinter der Theke. Stimmt, die liebe Cristina hatte die Argentinier mit massenhaft neuen Feiertagen beglückt und das war wohl einer davon.

Danach ging es zügig weiter nach Santiago, wobei ich diesmal nicht wie üblich vor Los Andes auf die Ruta 57 abbog, sondern weiter über San Felipe bis zur Ruta 5 fuhr. Dabei stellte ich fest, dass die Landschaft zwischen Los Andes und der Ruta 5 sehr schön war und in dem weiten Tal riesige Weinfelder lagen. Schließlich übernachtete ich an einer Tankstelle wenige Kilometer nördlich von Santiago, wo wir bereits 2010 mehrere Nächte standen, als wir zum ersten Mal neue Reifen bestellten.

Das erste Mal, dass ich auf dem Pass blauen Himmel hatte...

...und sich der Aconcagua nicht hinter Wolken versteckte...

...sodass man auch den Gletscher sehen konnte

Santiago, 28. September bis 1. Oktober 2013

Nachdem schon die Kommunikation per Mail so super geklappt hatte, verlief auch der Rest absolut unkompliziert. Ich kam in den Laden, wurde vom Verkäufer herzlich begrüßt, zahlte den restlichen Betrag (sogar ein paar Euro weniger als vorher vereinbart) und fuhr Glubschi in die Werkstatt. Dort stellte ein kolumbianischer Mechaniker Glubschi auf vier Böcke, schraubte alle Räder ab und ehe ich mich versah waren die neuen Reifen montiert und ausgewuchtet. Der konnte wirklich gut mit den Maschinen umgehen und ich war baff, wie effizient die Mechaniker waren. So etwas sah man selten in Südamerika. Nach sechs Stunden verließ ich den Laden, wobei der Mechaniker maximal drei Stunden für den Reifenwechsel benötigte. Die restliche Zeit ging für Kleinkram drauf: Zahlen, Reifendruck einstellen, einen Mantel auf dem Dachgepäckträger befestigen, Schrauben mit Drehmomentschlüssel anziehen, Laden für Ölwechsel suchen, etc. Die Leute waren super hilfsbereit und extrem zuverlässig und ich kann den Laden jedem empfehlen: Supermercado del Neumático