Santiago bis Fiambala

Damit ich nicht zum fünften Mal das Stück zwischen Santiago und La Serena auf der PanAm fuhr, zweigte ich bei Los Vilos ab und nahm den Weg über Illapel und Ovalle nach La Serena. Diese Strecke war phantastisch und für Motorradfahrer ein Traum. Wie sehr vermisste ich mein Mopped und ich war ernsthaft am überlegen, ob ich mir nicht wieder eines kaufen sollte. In Copiapó verließ ich die PanAm und fuhr zum Paso de San Francisco, der auf chilenischer Seite nicht asphaltiert war und von dem ich dachte, dass ich zwei Tage benötigen würde. Die Straße war zwar nicht asphaltiert, aber sie bestand aus mit Salz verdichteter Erde, zumindest bis auf 4.000 m Höhe. Die Qualität der Piste war so super, dass ich nahezu mit der gleichen Geschwindigkeit wie auf Asphalt dahin gleiten konnte. Selbst die Schotterpiste in der Höhe war bis auf wenige kurze Ausnahmen in perfektem Zustand, sodass Glubschi mit 65 km/h darüber flitzte und eine dicke Staubwolke hinter sich her zog. So machte Piste fahren richtig Spaß! Auf argentinischer Seite gab es dann exzellenten Asphalt und bereits nach zehn Stunden hatte ich den Pass hinter mir und kam in Fiambala an. Das war bisher die schnellste Passüberquerung. Dafür aber auch die langweiligste. Es ging langsam aber stetig und ohne viele Kurven in einem ausgetrockneten Flusstal hinauf zum Pass und auf der anderen Seite genauso langsam und stetig und ohne viele Kurven in einem anderen Flusstal wieder hinab. Klar, es gab schon bunte Felsen und kurz vor dem Pass einen großen See, aber das gab es bei jeder Andenüberquerung. Bei dem Pass gab es nur nichts wirklich Herausragendes.

Kurz vor dem Pass ein großer See und etwas Schnee in den Bergen

Am Fuß dieses kleinen Hügels lag der Paso de San Francisco...

...mit 4.726 m der bisher höchste Pass den Glubschi erklommen hatte

Fiambala, 5. bis 7. Oktober 2013

Fiambala lag mit 1.500 m Höhe in einer angenehmen Höhe und war in ganz Argentinien bekannt für seine Thermen. Diese lagen in einer hübschen kleinen Schlucht und waren sehr schön gemacht. Kleine, aus Steinen geformte Becken, durch die das kristallklare Wasser floss und dabei langsam abkühlte. So fand jeder sein Becken mit der passenden Temperatur. Nur Schatten gab es kaum. Wenn man im Wasser lag und die Sonne brannte auf einen hinab, konnte man sich leicht einen Sonnenbrand im Gesicht holen.