Wie immer hatten wir bei freecampsites.net einen Stellplatz auf öffentlichem Land gesucht. Als wir dort ankamen, meinte Ariane, dass die Einfahrt etwas steil sei. Ich dachte, das könnte wohl eng werden, aber müsste zu schaffen sein und fuhr langsam hinein. Ariane hatte recht. Als die Hinterräder am tiefsten Punkt ankamen drehten sie plötzlich durch. Wir waren auf der Anhängerkupplung aufgesessen. Die restlichen vier Stunden von 17:30 Uhr bis zur Dunkelheit verbrachten wir damit, die Anhängerkupplung freizuschaufeln und etwas Holz unterzulegen, das Ariane in Ketchum beschaffen konnte, obwohl die Läden alle schon geschlossen waren. Aber wir waren zu tief eingegraben und verbrachten die Nacht so wie wir standen. Am nächsten Morgen fuhren wir nach Ketchum und kauften viel mehr Holz, das wir uns vom Händler gleich in handliche Stücke sägen ließen. Nach etwas weiterem graben und zusätzlichem Holz unter den Rädern schafften wir es dann endlich zum Stellplatz.
Wir wollten eigentlich bloß vier Nächte bleiben und weiter nach Stanley fahren, wo die Sonnenfinsternis etwa 40 Sekunden länger dauern sollte. Aber nach dieser Aktion und dem vorhergesagten Chaos in Stanley beschlossen wir, lieber hier zu bleiben und die Sonnenfinsternis in kleinerem Kreis zu bewundern. Für Ketchum waren zwar 25.000 Besucher vorhergesagt, aber wir hatten einen schönen Platz etwa zehn Kilometer außerhalb. Am Sonntag – dem Tag vor der Sonnenfinsternis – waren wir nochmal kurz im Ort, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Der Ort war wider erwarten total leer und ruhig. Nach der Sonnenfinsternis erfuhren wir von anderen, dass in Ketchum fast nicht los war. Wir hatten uns also völlig umsonst von den Ankündigungen verunsichern lassen.
Sonnenfinsternis, 21. August 2017
Wegen der Sonnenfinsternis drehte halb USA durch und die Preise für Campingplätze und Hotelzimmer hatten sich im Bereich der totalen Sonnenfinsternis zum Teil verfünffacht und waren seit einem Jahr ausgebucht. Auch Ketchum hatte sich vorbereitet, mit Sofi-Party, bedrucken T-Shirts, Sofi-Kuchen und weiß sonst noch was. Etwa 25.000 Besucher wurden erwartet und schon Tage vorher hatten die Einheimischen zur Sicherheit die Supermärkte leergekauft und die Tankstellen trockengelegt. Tja, von den 25.000 erwarteten sind wohl nur ein kleiner Teil wirklich erschienen. Aber uns kratzte das nicht im geringsten, wir standen kostenlos auf einem schönen Platz im National Forest und hatten den Kühlschrank voll.