Auf einer kleinen Bergstraße kurz vor Allens Park heulte hinter mir kurz eine Polizeisirene auf, was ich ignorierte, da ich mir keiner Schuld bewusst war. Als sie kurz danach nochmals aufheulte, ließ ich das Fenster runter und signalisierte ihm, dass vor mir alles frei sei und er überholen könne. Erst beim dritten Aufheulen realisierte ich, dass ich anhalten solle und er hinter mir bleiben würde. Das war leichter gesagt als getan, denn die Straße war ziemlich schmal und so fuhr ich weiter bis zur nächsten Parkbucht. Dank meines Kennzeichens wusste er, dass ich Ausländer war und so ballerte er nicht gleich los, sondern kam freundlich an mein Fenster und fragte, ob ich das erste Mal in den USA aufgehalten werde, was ich bejahte. Wie zu erwarten verlangte er Führerschein und Fahrzeugpapiere und ich fragte ob die Kopien aus meiner Brieftasche reichen würden, was er bejahte. Schließlich meinte er, dass ich viel zu langsam führe, immerhin seien hier 55 mph (ca. 88 km/h) erlaubt und ich wäre nur 30 mph (ca. 48 km/h) gefahren. Ich antwortete, dass ich gerne schneller fahren würde, aber auf der kurvigen Straße käme ich bergauf einfach nicht schneller voran, weil der Motor zu schwach sei. Das ließ er als Begründung gelten und meinte, ich solle doch in Zukunft mehr darauf achten wie viele Fahrzeuge hinter mir seien und gegebenenfalls an den Straßenrand fahren, was ich ihm dann auch versprach. Zuletzt wollte er noch meinen Reisepass sehen, der natürlich im Aufbau war. Als ich durch den Fahrerhausdurchgang verschwand, schaute er mir misstrauisch nach und fragte, ob ich dort eine Waffe habe. Als ich zurück kam, stand er etwas abseits und war sichtlich angespannt, was sich aber legte, als meine Hände zum Vorschein kamen. Als Polizist hatte man es in den waffenstarrenden USA auch nicht wirklich leicht, zu viele durchgeknallte unterwegs! Er verschwand mit dem Reisepass zu seinem Auto und ließ mich dort vermutlich vom Computer überprüfen. Nach kurzer Zeit kam er zurück, händigte mir die Dokumente aus, gab mir noch seine Visitenkarte (falls ich Probleme habe, solle ich mich melden) und wünschte mir eine gute Weiterreise. Wo ich gerade dabei war, fragte ich gleich, ob es in der Nähe ein Restaurant gäbe und er meinte, das nächste wäre im 28 km entfernten Estes Park, das kurz vor dem Rocky Mountain NP lag.

Komisch, eigentlich war Hochsommer und der Campingplatz lag nur auf 2.500 m Höhe, aber trotzdem war es bereits reichlich frisch. Gleich am ersten Tag kam ich in den Bergen in einen kräftigen Regenschauer und musste feststellen, dass die Regenjacke nicht mehr wasserfest war. Da stapfte ich total durchnässt bei eisigem Wind durch die Landschaft und wäre fast erfroren. So hatte ich mir dem Sommer nicht vorgestellt.
Ne, noch weiter nach Norden wollte ich da nicht mehr.

Kurz hinter dem Start des Wanderwegs lag bereits der Nymph Lake…
…dann kam eine Abzweigung…
…und der Weg lief entlang des Dream Lake…
…weiter ein Stück die Berge hinauf…
…bis zum Emerald Lake, der in einem Talkessel lag…
…dann alles zurück und weiter zum Lake Haiyaha, wo es schüttete
Nächster Tag, neuer Anlauf … zuerst zum Bear Lake
Klar, bei Sonne wagten sich auch die Elche heraus
Ein echtes Problem, Borkenkäfer töteten massenhaft Bäume in der Region
Die Bäume konnten nur ganz flach unter der Oberfläche wurzeln
Gestern konnte man die Glacier George nur schemenhaft erkennen…
…und auch der Talkessel, in dem der Lake Haiyaha liegt, verschwand gestern im Nebel
Was für ein niedliches kleines Bäumchen
Ein Vertikaltuch-Akrobat bereitet seine Vorführung vor…
…die von seinen Freunden aus allen Winkeln gefilmt wurde
Der Mills Lake, Umkehrpunkt der heutigen Wanderung
Ein Streifenhörnchen, das sich seine Backen mit den Krümeln meines Müsliriegels füllt
Die Alberta Falls lagen direkt an meinem Rückweg
Rocky Mountain NP