Schade, dass ich so schnell aus Austin weg musste, ich wäre gerne noch ein paar Tage geblieben. Aber der Campingplatz hatte für meinen Platz eine Reservierung und auch sonst war alles voll. Auf dem Weg kam ich in Waco vorbei, bekannt durch die Erfindung des Erfrischungsgetränks Dr Pepper im Jahr 1885 und berüchtigt für die Belagerung und blutige Erstürmung einer Ranch der Branch-Davidian-Sekte am 19. April 1993. Davon abgesehen war es eine der üblichen öden mittelgroßen Städte der USA.
Unter einem Metroplex hatte ich mir ein dicht besiedeltes Gebiet vorgestellt, aber eigentlich war es nur ein großes Gebiet, in dem sich drei große Städte befanden: Dallas, Fort Worth sowie Arlington. Zwischen diesen Städten befand sich allerdings viel freier Raum, in dem es sogar Landwirtschaft gab. Also nix mit Städten, die nahtlos ineinander übergingen und ein Ballungsgebiet bildeten. Auch das öffentliche Transportsystem war verglichen mit Austin mau. Der Campingplatz lag etwa in der Mitte zwischen Dallas und Fort Worth, wo es außer einem Ausstellungsgelände nichts gab. Die nächste Bushaltestelle lag kilometerweit entfernt und war nur mit einem Auto zu erreichen. Zum Glück lernte ich auf dem Campingplatz ein Pärchen kennen, wo die Frau in Dallas arbeitete und die dort lebten, bis ihr Haus fertig würde. Die nahmen mich mit und zeigten mir die Sehenswürdigkeiten von Fort Worth und Dallas.