Uschi lotste mich erst mal in Richtung Mexiko Stadt und dann auf einer der Ringstraßen um das Zentrum herum. So sparte ich zwar etwas Maut, verbrachte dafür aber zwei Stunden im Stop And Go Verkehr. Mittendrin fing es an zu schütten, dass ich kaum noch was sah und ruck zuck stand das Wasser etwa 10 cm hoch in den Straßen. Dann hagelte es auch noch. Als alles vorbei war, waren die Straßen so glitschig, dass ich an einer Kreuzung fast einem Auto hinten drauf gerutscht wäre. Als Krönung hielt mich kurz vor Ortsende die Polizei auf und wollte meine Papiere sehen. Wie immer gab ich die laminierten Farbkopien von Führerschein und Fahrzeugschein heraus. Als der Polizist merkte, dass es sich um Kopien handelte, behauptete er, das sei in Mexiko eine Straftat und ich müsse 3.500 Peso (fast 200 Euro) Strafe bezahlen oder mein Auto werde konfisziert und zu einem Depot abgeschleppt. Einen kurzen Moment war ich richtig erschrocken, aber ich fing mich rasch und behauptete, dass ich so viel Bargeld nicht bei mir habe. Als der Polizist fragte, wieviel Bargeld ich dabei habe, war klar, dass ich nichts bezahlen würde. Das war nur ein kleiner korrupter Polizist, der etwas Geld abgreifen wollte. Ich hatte mich schon gefragt, wo die korrupten Polizisten geblieben waren. In ganz Zentralamerika kein einziges Problem mit der Polizei. Hier waren sie also. Also dann, mal wieder Zeit für ein kleines Spiel. Ich sagte ihm, das wäre kein Problem, er solle mir einen Strafzettel schreiben und ich würde dann bei einer Bank bezahlen. Er meinte, bis zur Bezahlung müsse er das Fahrzeug konfiszieren. Kein Problem, das wäre nur bis morgen und ich könne mir inzwischen Mexiko Stadt anschauen. Darauf meinte er, das dauere mindestens bis Montag – und es war Mittwoch – weil das Polizeirevier momentan geschlossen sei. Kein Problem, dann führe ich stattdessen nach Tepotzotlán, um Freunde zu besuchen. Das war der Punkt, an dem der Polizist die Papiere zurück gab, sprach ich solle warten und wegfuhr. Ein anderer Polizist winkte mir dann zu, ich solle endlich weiter fahren.

Endlich wieder mal Margot & Volker getroffen. Fast 1½ Jahre hatten wir uns nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Die 2½ Wochen vergingen wie im Fluge. Tagsüber ratschten wir oder bastelten an Volkers oder meinem Fahrzeug und abends aßen wir gemeinsam zu Abend. Eine richtig schöne Zeit, wie immer. Am 4. Mai flogen Margot & Volker nach Deutschland, wo sie fast ein halbes Jahr bleiben wollten, während ich noch einen Tag dran hängte, bevor ich zurück nach Puebla fuhr, um die neuen Batterien abzuholen.

Der Zócalo, mit einem gepflegten Garten und Bäumen und Palmen
Das Wahrzeichen Tepotzotláns, die Kirche Maria de la Natividad…
…mit dem aufwändig in plateresken Stil gearbeiteten Portal
Nebenan die unscheinbare Kirche San Pedro…
…ganz klassisch in Weiß und Gold gehalten…
…mit einem schön gemachten Altar…
…und einer kleinen Kapelle
Margot & Volker waren auf dem Weg nach Deutschland während ich noch einen Tag blieb
Tepotzotlán