Allmählich wurde es Zeit nach Denver zu kommen. Unser Flug nach Deutschland sollte am 26. April gehen und auf dem Weg wollten wir noch unsere zwei fehlenden National Monuments in New Mexiko mitnehmen. Das Fort Union NM und das Capulin Volcano NM. Das Fort Union NM besichtigten wir am Freitag, dem letzten noch annehmbaren Tag. Die Woche drauf sollte es kalt werden – bis -7°C Nachts – und schneien. Bereits am Wochenende wurde es so kalt und ungastlich, dass wir unseren Stellplatz im State Park um zwei Nächte bis Montag verlängerten. Wir änderten unsere Pläne etwas, dass wir am Dienstag das Capulin Volcano NM hätten besichtigen können, aber die Wettervorhersage meinte, dass es dort tagsüber um die 2°C sein sollte. So dringend mussten wir es dann doch nicht besichtigen. Wir wollten lieber in Bewegung bleiben, etwas kürzere Etappen fahren und einen kleinen Umweg machen, der durch den flacheren Teil Colorados führte. Was für eine blöde Idee im April nach Colorado zu fahren. Wir wussten es besser, da wir bereits Schnee im Mai in Colorado hatten. Aber hier hatte Ariane Freunde die auf die Katzen aufpassten und Bekannte wo wir das Wohni sicher unterstellen konnten.

Der Rastplatz lag an der Laguna del Perro (mehrere trockene Salzseen) in 1.862 m Höhe
Der Storrie Lake SP lag in 1.996 m Höhe und es wurde kalt und schneite sogar etwas

Fort Union NM, 16. April 2021

Das Fort Union war richtig groß und bestand aus zwei separaten Bereichen…
…die jeweils nochmals nach Rang getrennt waren – links die Offiziere, rechts die einfachen Soldaten
Zuerst der Bereich des Posten (also der kämpfenden Truppe)…
…mit Kanone und Fahnenmast
Sieht aus wie ein kleines Spielzeug…
…aber so was hatten sie wohl zwischen 1863 – 1891
Die Sonnenuhr befand sich vor dem Haus des Quartiermeisters (zuständig für die Versorgung)
Damals hatten sie noch keine Sommerzeit und deshalb ging die Uhr eine Stunde nach
Im Büro des Quartiermeisters wurde stapelweise Papier verarbeitet…
… für die massenhaft ein- und ausgehenden Waren
Die Lagerhäuser lagen gegenüber und die Zisterne mittig dazwischen
Die Lagerhäuser waren mit Stein verkleidet…
…und riesig – kein Wunder bei den Mengen an Material und Lebensmittel für die ganzen Außenposten
Daneben lag der Werkstattbereich…
…in dem alles repariert wurde – Planwagen, Pferdegeschirr, Sättel, Waffen…
…und zu dem auch eine Schmiede gehörte
Die Gebäude beinhalteten sowohl Unterkünfte als auch Arbeitsräume
Im Bereich des Posten lag dann das Gefängnis
Etwas abseits war das Krankenhaus

Was ich aus dem Besuch gelernt hatte: viel hatte sich in den USA seit der Siedlerzeit nicht geändert. Die Bevölkerung wurde mies behandelt, damit sie sich für ein paar Dollar und freie Kost und Logis und Kleidung zum Militär verpflichtete. Die Gefangenen wurden wie wilde Tiere in kleine Zellen gesperrt. Die medizinische Versorgung war für Militärangehörige kostenlos und die einfache Bevölkerung musste dafür richtig viel bezahlen. Genau so war es jetzt noch, mit der Erweiterung, dass das Militär inzwischen auch für ein Studium bezahlte, weil das für normale Bürger nahezu unerschwinglich war.

Storrie Lake SP (Fort Union NM)