Zum BLM Land bei Walsenburg kamen wir aus zwei Gründen: wir hatten am 8. Oktober unseren Gerichtstermin und unsere neuen Batterien waren angekommen. Sara hatte drei wartungsfreie Batterien mit jeweils 105 Ah. Die letzten Wochen waren die über Nacht manchmal auf 9,5 V herunter gegangen. Die waren also so gut wie tot. Ich wollte die mit zwei AGM Batterien von Trojan ersetzen, die das Stück $470 gekostet hätten. Ariane wollte unbedingt LiFePO4 Batterien, weil die viel besser wären, aber ich wollte nicht pro Stück $950 dafür ausgeben. Daraufhin stöberte Ariane etwas im Internet und fand die Lion Safari UT 1300, die es im Internet gerade für $799 gab. Daraufhin rief ich einen der Händler in Colorado Springs an, der sie uns für $650 das Stück verkaufte. Wir hatten die Batterien am 29. September bestellt und jetzt waren sie endlich angekommen.
Mit dem Gerichtstermin lief es nicht wie erwartet. Am 5. Oktober hatten wir einen Brief von einem Anwalt erhalten, der für MHC Kenworth arbeitete. Der hatte vom Gericht einen Beschluss erwirkt, dass wir vor ein Schiedsgericht mussten. Als wir das Kleingedruckte lasen und die Kosten für ein kommerzielles Schiedsverfahren sahen – $950 Antragsgebühr, $800 Abschlussgebühr und die Hälfte aller anderen anfallenden Gebühren, also mehrere tausend Dollar alleine für uns –, waren wir ziemlich erschrocken. Als wir anfingen zu recherchieren, fanden wir heraus, dass MHC Kenworth zwar ein kommerzielles Schiedsverfahren verlangen konnte, wir aber ein Schiedsverfahren für Endverbraucher einleiten konnten, das uns bloß $200 kosten würde, MHC Kenworth aber $4.000. Daraufhin schrieben wir dem Anwalt und MHC Kenworth, dass wir das Schiedsverfahren einleiten würden und sie bis zum 7. Oktober Zeit hätten sich für $7.000 außergerichtlich zu einigen. Danach würde der Preis für eine außergerichtliche Einigung deutlich steigen. Ein paar Stunden später rief der Zweigstellenleiter an und bot uns $3.500. Ich erklärte ihm seine Lage und machte ihn darauf aufmerksam, dass $7.000 ein echtes Schnäppchen sei. Sollten wir uns jetzt nicht einigen, würde der Preis auf $10.000 steigen. Er meinte, dass seine Vorgesetzten gesagt hätten, dass sie selbst $6.000 auf keinen Fall zahlen würden. Nach einigem hin und her einigten wir uns auf einen etwas niedrigeren Betrag, den ich aber nicht schreiben darf. Im Endeffekt bezahlten sie jetzt mit den Anwaltskosten mehr als wenn sie uns am 1. September gleich die geforderten $6.000 gegeben hätten. Ein paar Stunden später kam wie angekündigt die eMail, dass wir uns geeinigt hatten und die schriftliche Vereinbarung am nächsten Morgen folgen würde. Wie versprochen war das Dokument am Freitag Morgen da und wir hatten ein paar Änderungen, die eingearbeitet werden mussten. Am nächsten Montag sollte die neue Version des Dokuments bei uns eintreffen.
Da der Gerichtstermin bereits abgesagt war, hatte ich am Freitag Zeit die neuen Batterien einzubauen. Die zwei Batterien wogen ungefähr soviel wie eine der alten Batterien. Wir sparten also ganz schön viel Gewicht ein. Die speziell gebaute Halterung bot genug Platz, sodass der Wechsel recht schnell erfolgte.
Jetzt hielt uns nichts mehr in Colorado. Ab Sonntag sollte es richtig kalt und regnerisch werden. Es wurde Zeit endlich nach Phoenix ins Winterlager zu kommen.