Ariane musste für zehn Tage nach Deutschland fliegen und New Orleans lag an unserer Route. Allerdings gab es in der Nähe von New Orleans keinen Stellplatz wo ich auf sie warten konnte. Die Campingplätze waren entweder teuer oder lagen in der Mitte von Nirgendwo ohne Internet oder Restaurants. Ariane durchsuchte alle Quellen systematisch und fand in Biloxi, etwa 1½ Stunden Fahrt vom Flughafen entfernt, einen Platz bei Boondockers Welcome, wo längere Aufenthalte möglich waren und es einen Stromanschluss mit 30A sowie Wifi gab.
Dieser Platz war ein richtiger Glücksgriff. Die Gastgeber waren eine wirklich liebenswerte Familie, das Ehepaar war etwas älter als wir und ihre zwei Kinder waren Teenager. Sie waren total hilfsbereit. Als wir ankamen, hatten sie bereits einige Blätter vorbereitet, auf denen das Passwort für ihr Wifi, der am nächsten gelegene Waschsalon, einige Restaurants sowie Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gelistet waren. Ein paar Tage später sah ich die Familie ihre Autos putzen. Nachdem sie fertig waren, witzelte ich, dass sie auch Sara und Yoda hätten waschen können, wenn sie so gerne Autos und Wohnmobile putzten. Hätte ich doch bloß den Mund gehalten. Bruce meinte: klar, im Lauf der Woche kommen er und sein Sohn vorbei und wir waschen gemeinsam das Auto und den Airstream.
Am nächsten Tag schaute ich, weshalb die Pantry beim Ausziehen an der Bodenplatte schleifte und fragte Bruce wo ich Teile für eine Reparatur finden könnte. Bruce wollte sich das Problem ansehen und meinte, das könnten wir in seiner Garage mit etwas Holzkleber und einigen Schrauben einfacher richten. Am nächsten Tag klopfte er nach der Arbeit bei mir an und bestand darauf mir bei der Reparatur zu helfen. Am Ende lief es darauf hinaus, dass er die meiste Arbeit machte und ich ihm dabei assistierte.
Zwei Tage später klopfte es um kurz nach 9:00 Uhr bei mir. Ich lag noch im Bett. Als ich verschlafen die Tür öffnete, stand Bruce vor der Tür und meinte, dass er und sein Sohn Connor bereit wären beide Fahrzeuge zu waschen. Als ich anmerkte, dass er schon genug für uns getan hatte, bestand er darauf gleich jetzt Sara und Yoda zu waschen. Connor sollte lernen wie man einen Wohnwagen wusch und außerdem wäre es eine gute Lektion in Nachbarschaftshilfe. Jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Also sprang ich schnell in meine Hose und wir verbrachten die nächsten zwei Stunden damit die Fahrzeuge zu waschen.
Das war mir richtig peinlich. Ich hatte keine Ahnung wie wir uns revanchieren konnten. Ariane brachte auf ihren Wunsch mehrere Tüten Haribo aus Deutschland mit, aber das schien nicht genug für dieses Maß an Hilfsbereitschaft.