Phoenix – AZ, 4. Oktober 2019 bis 6. Januar 2020

Nach einer Runde durch den mittleren Westen, wo es speziell die letzten zwei Monate heiß und schwül war, tat es gut wieder nach Phoenix zu kommen, wo die Temperaturen angenehm und die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch waren. Wie immer verging die Zeit viel zu schnell und ehe wir uns recht versahen, waren wir schon wieder auf der Straße.

Holtville – CA (Holtville Springs), 7. bis 15. Januar 2020

Holtville lag etwas westlich von Yuma und bereits in Kalifornien. Am östlichen Ortsrand gab es eine heiße Quelle und etwas südlich davon viel BLM Land wo man kostenlos stehen konnte. Die Quelle war ein kleines Betonbecken in dem ich gerade so stehen konnte und ein kleineres Becken in dem ich mit angewinkelten Beinen gerade so liegen konnte. Die Becken wurden vor Jahren von Freiwilligen gebaut und im Winter wurden die Becken jeden Dienstag von Freiwilligen abgelassen und gründlich geschrubbt. Nach der Reinigung war das Wasser im Becken so heiß, dass ich es gerade mal 5 Minuten darin aushielt.

Earp – CA (Big River), 15. bis 27. Januar 2020

Für das diesjährige RTR wurden so viele Leute erwartet, dass das BLM die Veranstaltung nicht wirklich auf ihrem Land haben wollten. Sie sagten das zwar nicht direkt, waren aber so zickig mit ihren Anforderungen, dass der Veranstalter sich das nicht antun wollte. Also suchte er nach anderen Möglichkeiten und fand sie beim Messegelände von Parker, das etwa eine Stunde nördlich von Quartzsite lag. Dort durfte man allerdings nicht campen. Die Vorträge und Veranstaltungen fanden daher auf dem Messegelände statt und alle Besucher mussten für sich selbst einen Platz auf dem reichlich vorhandenen BLM Land in der Umgebung finden. Wir hatten ein schönes Plätzchen in Earp gefunden, das bei Parker, aber auf der kalifornischen Seite lag. Dadurch fehlte allerdings die Gemeinschaft, die das frühere RTR ausgemacht hatte. Wir standen zwar mit einer Gruppe, aber die kannten wir seit Jahren und neue Leute lernte man kaum kennen, weil die irgendwo anders standen. Die Vorträge hatten wir bereits alle schon gesehen und daher fuhren wir nur zweimal zum Messegelände, um Leute zu treffen, die wir ebenfalls schon länger kannten.

Yuma – AZ (American Girl Mine), 27. Januar bis 8. Februar 2020

Bei der American Girl Mine waren wir letztes Jahr auch schon mit der Gruppe und es war ein schöner Platz, wo man ausharren konnte, bis es endlich wärmer wurde. Wir wären am liebsten direkt von Earp in die Slabs gefahren, aber der Rest der Gruppe wollte entweder gar nicht oder nur viel kürzer als letztes Mal hin.

Slab City – CA, 8. bis 20. Februar 2020

Endlich wieder in den Slabs! Uns gefiel der Ort, mit den ganzen Musikern und kreativen Künstlern. Leider blieben wir bloß zwölf Tage, aber immerhin waren wir zur richtigen Zeit hier, um mal The Rave zu erleben. The Rave war so eine Art Musikfestival, wo sich voneinander unabhängige Gruppen trafen, die jede für sich eine Stereoanlage mit fetten Lautsprechern aufstellten und die Umgebung beschallten. Wir gingen für einen Abend hin und es war ein tolles Erlebnis, aber noch einmal brauchten wir das nicht.

Die Slabs waren dieses Jahr richtig voll
Die ganzen Wohnmobile standen in der riesigen Ebene…
…während die Teilnehmer des „The Rave“ sich einen Abhang hinunter versammelten

Yuma – AZ (Sidewinder Rd), 20. Februar bis 9. März 2020

Wir trennten uns einige Tage von der Gruppe, da wir einiges in Yuma und Algodones (Mexiko) zu erledigen hatten. Nach einer Woche stieß Randy zu uns, der auch nach Algodones musste.

Yuma – AZ (Fortuna Pond), 9. bis 16. März 2020

Während die Sidewinder Rd im Westen Yumas lag, befand sich der Fortuna Pond im Osten. Wir wollten nur zwei Nächte bleiben, damit wir zu dem Tierarzt konnten, wo beiden Katzen ihre Tollwutimpfungen bekommen hatten. Dieses Jahr musste eine Katze nochmals hin zur Auffrischungsimpfung. In der Nacht vor dem Termin fing es aber derart zu schütten an, dass die Straßen nicht passierbar waren. Der Fortuna Pond lag nämlich in einem Dreieck von zwei Flüssen, über die keine Brücken führten sondern die man in Furten durchqueren musste. Diese Flüsse waren bei Ankunft knochentrocken, aber nach dem Regen stand das Wasser darin 60 cm hoch und floss richtig schnell. Wir mussten drei weitere Tage warten, bis wir zumindest mit RAVi durchkamen und einen neuen Termin wahrnehmen konnten.

Von unserem Platz im Schatten des Baumes…
…hatten wir einen tollen Blick auf den Weiher

Tonopah – AZ (Saddle Mountain), 16. März bis 22. April 2020

Anfangs war es nur ein kleines Virus in China, aber inzwischen hatte sich SARS-CoV-2 in die USA geschlichen und alle drehten durch. RV Parks wurden geschlossen, in Utah wurde teilweise das campen auf öffentlichem Land verboten und sogar in Slab City wollten sie keine Fremden mehr haben. Wir hatten hingegen einen schönen Platz am Saddle Mountain gefunden und wegen der Stay at Home Verordnungen machten die Ranger vom BLM keinen Stress, weil wir länger als die zwei erlaubten Wochen blieben. Sie fuhren zwar regelmäßig durch und kontrollierten wer da war, sagten aber nichts. Da es nicht weit vom Stellplatz eine Ranch gab, wo wir unsere Abwassertanks leeren und Frischwasser füllen konnten, hatten wir alles, was wir brauchten. Die nächsten Supermärkte waren zwar etwa eine Stunde entfernt, aber da wir nur alle zwei Wochen einkauften, war das nicht weiter schlimm. Der Rest der Gruppe war bereits vor uns eingetroffen und wir hatten eine gute Zeit. Plötzlich wurde es aber richtig warm, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, und wir beschlossen in höhere Regionen zu fahren.

Ein phantastischer Stellplatz…
…mit tollen Sonnenuntergängen…
…und frühen Mondaufgängen

Payson – AZ (Little Green Valley), 23. April bis 6. Mai 2020

Mit 1.615 m Höhe war unser Stellplatz anfangs richtig angenehm temperiert, aber im Lauf der Zeit stiegen dort die Temperaturen auch über 30 °C. Wir fanden das ganz angenehm aber einigen in der Gruppe war das bereits zu warm und so beschlossen sie in höhere Gefilde umzuziehen. Uns war es dort oben noch viel zu kalt und so beschlossen wir einige Tage länger zu bleiben und dann nach zu kommen.

Sah aus wie ein Schießstand und wurde hin und wieder auch dazu verwendet

Payson – AZ (Old Rim Rd), 6. bis 19. Mai 2020

Tagsüber war es in 2.270 m Höhe durchaus angenehm, aber Nachts fielen die Temperaturen unter 10 °C und das fanden wir ziemlich frisch. Aber es war ein schöner Platz und die Aussicht war wirklich toll. Die anderen überzogen ihr vierzehn Tage Limit um ein paar Tage und fuhren dann voraus.

Ein Platz direkt an der Kante…
…mit tollem Blick auf die darunter liegenden Hügel

Show Low – AZ, 19. bis 21. Mai 2020

In Show Low gab es absolut nichts zu sehen. Einer in der Gruppe dachte allerdings darüber nach sich dort etwas Land zu kaufen und wollte sehen, wie es dort ist und was für Nachbarn er dort hätte. Eigentlich wollten sie dort wenigstens eine Woche bleiben, um alles gründlich zu erkunden, aber nachdem er herausgefunden hatte, dass es dort keinerlei Mobilfunk Empfang gab, war das Thema für ihn gestorben. Wir hatten so etwas schon voraus gesehen und entsprechend einen anderen Stellplatz in der Nähe herausgesucht.

Concho – AZ (Concho Lake), 21. Mai bis 3. Juni 2020

In 1.895 m Höhe gelegen, waren die Nächte nicht mehr gar so kalt und dafür waren die Tage angenehm warm. Für uns gerade perfekt, aber die anderen jammerten nach ein paar Tagen bereits, dass es ihnen zu heiß wäre. Das war für uns das Zeichen, dass sich unsere Wege trennten. Sie fuhren Richtung Südosten hinauf auf 2.700 m, während wir noch einige Tage blieben und uns auf den Weg nach Flagstaff machten, von wo aus wir unsere eigentliche Reise starten wollten.

Unser Stellplatz zwischen zwei Wegen…
…mit Blick auf den kleinen See
Weit entfernt lag Concho
Wegen dem Wasser in der Felsspalte waren wir hergelaufen
Die Concho Falls waren bei Einheimischen beliebt…
…und hatten zwei Stufen
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